Mehr als 300 Menschen engagieren sich beim „Frühjahrsputz“ Die Natur von Verpackungen und Kippen befreit

Dreieich räumt auf: In Offenthal waren zum ersten Mal die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr dabei, im Anschluss wurden sie vom Verein Foodsharing bekocht. Bild: Jost

Dreieich – Der wohl spektakulärste Fund an diesem Mittag ist ein Schädel – vermutlich von einem Wildschwein oder Reh. Ein kleiner Junge hat den Knochen stolz zum abschließenden Mittagessen der Aktion „Frühjahrsputz“ ins Sprendlinger Bürgerhaus gebracht.

Rund 300 Helfer, darunter viele Kinder, befreien am vergangenen Samstag die Gemarkung Dreieich von Müll. Zur Aktion hat der Dienstleistungsbetrieb (DLB) Dreieich und Neu-Isenburg aufgerufen. In Dutzenden Säcken verschwinden Flaschen, Verpackungen und tausende Zigarettenkippen.

Die Engagierten entdecken sogar Autoreifen, Stühle und Wäschespinnen. Achtlose Menschen haben sie einfach in die Natur geworfen. DLB-Mitarbeiter fahren den Müll anschließend ab.

„Unter der Autobahnbrücke sah es mal wieder besonders schlimm aus“, erzählt Vanessa Rose, Jugendleiterin beim Roten Kreuz in Dreieich, die mit rund 20 Kindern und Jugendlichen unterwegs ist. „Viele Wodka-Flaschen und Verpackungen aus Schnell-Restaurants lagen dort.“
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Petra Klink, DLB-Chefin, lobt das Engagement der Dreieicher für eine saubere Umwelt: „Wir sind superzufrieden. Schön, dass sich so viele Dreieicher beteiligt haben.“ Das herrliche Frühlingswetter habe dazu beigetragen, dass letztlich deutlich mehr als die 278 angemeldeten Leute mitmachen.

Besonders viele Offenthaler engagieren sich, Wald und Feld von Schmutz zu befreien. In den vergangenen Jahren war der Stadtteil nicht sonderlich aktiv. Dieses Mal hat die Freiwillige Feuerwehr erstmals zu der Aktion aufgerufen. „Wir haben heute Morgen eine Sammelstelle eingerichtet, damit die Offenthaler für Müllzangen und Säcke nicht nach Sprendlingen fahren müssen. Das ist sehr gut angekommen“, freut sich Wehrführer Maik Sommerlad. Neu ist auch die Kooperation mit dem Verein Foodsharing Landkreis Offenbach West.

„Wir wollen ja nicht nur Lebensmittel retten, wir haben ja auch einen Bildungsauftrag“, sagt Kerstin Albrecht, Vorstandsmitglied der Foodsharer. Nach dem Einsatz versorgen die Lebensmittelretter am Feuerwehrhaus sämtliche Helfer mit frisch gekochtem Chili, Salat und Kuchen.  njo