Bürgerstiftung blickt bei Jubiläumsfeier zurück Zehn Jahre voller guter Taten

Der stolze Stiftungsvorstand zeigt einige der erfolgreichen Projekte der vergangenen Jahre (von links): Ullrich Behrendt, Dr. Heidi Soboll, Roland Kreyscher, Uta Zapf und Dieter Zimmer. Bild: Kegler

Dreieich – Sie ist mittlerweile zu einer echten Institution geworden und kaum mehr aus der Stadt wegzudenken: Seit zehn Jahren unterstützt die Bürgerstiftung Dreieich bürgerschaftliches Engagement und fördert gemeinnützige Projekte in allen fünf Stadtteilen. Die Aktionen wurden im Laufe der Jahre immer größer, doch die Gründung gestaltete sich deutlich schwieriger als gedacht. „Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Da Stiftungen aber eigentlich für die Ewigkeit angelegt sind, ist es doch ein kurzer Abschnitt, in der unsere Bürgerstiftung zwar noch nicht den Kinderschuhen entwachsen ist, aber schon laufen kann“, sagt Dr. Heidi Soboll, Vorsitzende der Bürgerstiftung Dreieich, bei der großen Jubiläumsfeier am Samstagnachmittag im Sprendlinger Bürgerhaus.

Auch sie war mit dabei, als vor etwa 13 Jahren die ersten Ideen für eine Stiftung aufkamen. Rund 25.000 Euro haben die Gründerstifter damals zusammengetragen, doch die Aufsichtsbehörde fordert von den Dreieichern 40.000 Euro Startkapital. „Damit war die Initiative erloschen und die Bürgerstiftung in weite Ferne gerückt“, erinnert sich Soboll. Doch ein Jahr später gibt es Hoffnung: Durch ein Förderprogramm des Landes winkt ein Zuschuss von 10.000 Euro. Die Differenz kommt schließlich noch zusammen, und so kann die Bürgerstiftung im September 2013 mit einem Startkapital von 42.000 Euro gegründet werden. Allerdings schränkt die Aufsichtsbehörde die Stiftungszwecke zunächst ein, sodass sich die gemeinnützige Einrichtung vorerst auf die Jugend- und Seniorenhilfe konzentriert. Davon lassen sich die Stifter aber nicht bremsen und starten schnell ihr erstes Projekt.
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Für die erste Auflage des Dreieich-Memo reichen Bürgerinnen und Bürger Bilder ihrer Stadt ein, aus denen ein Memory-Spiel wird. Die ersten Einnahmen daraus werden zur Unterstützung der „Nachbarschaftshilfe“ in Götzenhain verwendet. Immer mehr Projekte kommen im Laufe der Jahre dazu. So startet 2016 die Weihnachtsspendenaktion „Wünsch Dir was“, bei der jedes Jahr Spenden für Senioreneinrichtungen und behinderte Kinder gesammelt werden. „Die Ausflüge, die dabei für Kinder und Jugendliche erfüllt werden, sind für mich immer etwas ganz Besonderes“, sagt Heidi Soboll. „Das trifft immer die ganze Familie und wenn man sieht, wie sich alle Leute freuen, ist das ein tolles Gefühl.“

Beeindruckend ist auch das Projekt „Jahrhundertzeiten“, das im Jahr 2018 mit dem Götzenhainer Hobbyfotografen Stephan Heinsius initiiert wird. Zwei Jahre lang werden historische Fotos aus dem Stadtgebiet gesammelt, aus demselben Blickwinkel in der heutigen Zeit fotografiert und zu einem Memory zusammengeführt. Auch eine Ausstellung und ein Bildband entstehen daraus.

„Die vergangenen zehn Jahre waren Jahre voller guter Taten“, lobt auch Bürgermeister Martin Burlon. „Die Bürgerstiftung behält die ganze Stadt im Blick, fördert Jung und Alt und setzt etwas in Bewegung.“ Dazu zähle auch erst jüngst die Unterstützung des Parkourparks, sowie die Lernboxen zu den Themen Klima und Energie, die an Dreieicher Schulen vergeben werden. „Rückblickend ist es natürlich schön, zu sehen, was wir schon alles erreicht haben“, sagt Heidi Soboll, die für die Zukunft der Bürgerstiftung einen klaren Plan hat: „Wir wollen das Kapital auf die von der Aufsichtsbehörde geforderten 80.000 Euro erhöhen, damit wir in unseren Stiftungszwecken nicht mehr beschränkt sind. Das würde uns die Möglichkeit eröffnen, auch die Heimatkunde und Heimatpflege in unseren Wirkungsbereich mit einzubeziehen“, sagt die Vorsitzende. Die traditionellen Ortskerne sollen erhalten und wiederbelebt werden. Rund 9.000 Euro fehlen noch. „Das ist auf jeden Fall erreichbar“, meint Soboll.  zmk