Bäckerei eröffnet an Heusenstammer Straße / Ukraine-Krieg deutlich spürbar Eine Filiale für Rembrücken

Die Bäckerei in Rembrücken an der Heusenstammer Straße haben Sascha Schäfer (

Heusenstamm – Die zugesagten Mengen an Mehl werde er vorerst auch erhalten, sagt Sascha Schäfer. Das habe ihm sein Lieferant, die Schloss-Mühle in Ober-Ramstadt versichert. Wie das aber aussehe, wenn die Ernten des vergangenen Jahres aufgebraucht sind, wisse er noch nicht. Auch auf das Bäckerei-Handwerk hat der Krieg gegen die Ukraine große Auswirkungen – besonders bei den Preisen. Dennoch hat der Bäckermeister aus Rodgau-Hainhausen jetzt eine neue Filiale in Rembrücken eröffnet, auch um dort eine Lücke zu schließen.

Der Laden an der Heusenstammer Straße ist schon seit gut einer Woche offen. Eine große Aktion plant Sascha Schäfer erst für den April: „Gegenüber ist gerade eine Baustelle, da wollen wir noch warten.“ Den Rembrückern ist dennoch nicht entgangen, dass es endlich wieder eine Bäckerei im Stadtteil gibt. Wie berichtet, hatte der Vorgänger im vergangenen Jahr geschlossen. Hauseigentümerin Margarete Reitz war es allerdings sehr wichtig, dass diese Grundversorgung weiter zur Verfügung steht. Und so fanden die Vermieterin und die Bäckerei aus Hainhausen zusammen.

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Das Geschäft wurde allerdings umgebaut, bevor die Schäfers dort einziehen konnten. Im Innern stehen nun neben der großen Verkaufstheke auch 24 Plätze als kleines Café zur Verfügung, in dem es auch Frühstück und kleine Snacks gibt. „Und im Sommer wollen wir auch im Freien vor dem Laden ein paar Tische aufstellen“, verspricht der 44-Jährige, der den Familienbetrieb gemeinsam mit seinem Vater Wolfgang nun schon in der vierten Generation führt.

Im Unterschied zum Vorgänger werde man keine Non-Food-Artikel wie zum Beispiel Zahnpasta anbieten, sagt Sascha Schäfer. Das könne man nicht vorhalten. Dafür ist die Bäckerei montags bis freitags von 6 bis 18.30 Uhr, samstags von 6 bis 17 Uhr sowie sonntags von 8 bis 17 Uhr geöffnet, also an sieben Tagen in der Woche.

Es ist die achte Filiale der Schäfers in der Region. Eigentlich habe man schon bei der siebten gesagt, das sei ausreichend, aber das Rembrücker Geschäft liege ohnehin auf dem Weg zur Heusenstammer Filiale an der Frankfurter Straße, und der Stadtteil brauche einen Bäcker. Knapp 120 Mitarbeiter beschäftigen die Schäfers.

Die Folgen des Ukraine-Krieges für das Handwerk seien immens, vor allem bei den Preisen, sagt Sascha Schäfer. So koste das Mehl schon jetzt dreimal so viel wie vor einem Jahr. Eier und Eiprodukte sind um 50 bis 70 Prozent teurer geworden, Öle und Fette sogar um 120 bis 180 Prozent. Selbst für Verpackungen müssen 30 bis 50 Prozent mehr bezahlt werden, ganz zu schweigen von den Preisen für Strom, Gas und Kraftstoffe.

Zum 1. April werde man die Preise daher anheben müssen, im Schnitt um etwa sechs Prozent, bedauert der Bäckermeister. Zumal nach zwei Jahren Corona auch noch Umsätze fehlen: „Während dieser Zeit haben wir die Einsparpotenziale schon ausgeschöpft.“ Und das Personal wolle man reduzieren. Deshalb erhöhe man die Preise nicht im Bewusstsein, dass auch die Kunden rechnen müssen.

Von Claudia Bechthold