Viele Informationen für Heusenstamm Neubürger bei Empfang „Auch für Kinder ist es schön“

Viele Teilnehmer am Neubürgerempfang schlossen sich der Stadtführung mit Roland Krebs vom Heimat- und Geschichtsverein (rechts) an. Die Führung startete am Bannturm, ging über das Schloss zum Heimat- und Geschichtsmuseum. Foto: Wittekopf

Heusenstamm (bw) – „Wir sind aus Offenbach nach Heusenstamm gezogen, weil die Luft hier besser ist“, sagten Brigitte und Rainer Boronowski die am Samstag am „Empfang der Neubürger“ im Foyer des Rathauses teilnahmen. Gerade der Lärm und der Schmutz durch die Flugzeuge, die tief über Offenbach fliegen, habe in den letzten Jahren zugenommen. „Hier in Heusenstamm haben wir eine Wohnung und schauen jeden Tag in die schöne Natur.“

Viele Neubürger waren der Einladung der Stadt gefolgt und hatten sich im Foyer versammelt. Schnell waren die wenigen Stühle belegt. Einige fanden auf den Treppen noch einen Sitzplatz. Der Jüngste war wenige Monate alt, der älteste Neubürger 83 Jahre. „Heusenstamm ist eine liebenswerte Stadt, bringen sie sich mit ein“, forderte Bürgermeister Halil Öztas. Er gab den Neubürgern einen Überblick über städtische Einrichtungen und das sportliche und kulturelle Leben. Auf das Alter bezogen sei Heusenstamm im Kreis Offenbach eher „alt.“ 26 Prozent der Bürger seien über 65 Jahre. Umso mehr freue er sich, dass auch junge Bürger in die Stadt zögen Ausführlich berichtete Öztas über die politischen Verhältnisse in der Schlossstadt, die Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung und im Magistrat. Das Thema „Kindergarten und Schule“ ist ein bekanntes Reizthema in Heusenstamm, denn es fehlen Betreuungsplätze. Viele Eltern müssen sich notgedrungen private Alternativen suchen. „Wir haben städtische und konfessionelle Kindergärten und seit kurzem auch eine Waldkita“, erläuterte der Rathauschef. „Außerdem haben wir Tagesmütter.“ Das Problem sei, dass man vor längerer Zeit von falschen Zahlen ausgegangen sei. „Man hatte damals mit einer schrumpfenden Bevölkerung gerechnet.“ Das Gegenteil sei eingetreten und die Zahl der Kinder sei angestiegen. Mehr auf Seite 5

Eine Kita könne man relativ schnell bauen, aber auch dann, wenn die Räume stehen, fehle es immer noch an Betreuungskräften. Der Markt sei leer gefegt.

„Die Betreuung fange aber schon in der Kinderkrippe an und auch hier fehlen viele Plätze“, erklärte eine Mutter. Sie und ihr Mann müssen inzwischen in Schichten arbeiten um die Kinder lückenlos zu betreuen: „Das ist für eine junge Familie keine gute Zeit.“

Neubürgerin Elif Erdem, die mit ihrer Familie aus Frankfurt nach Heusenstamm gezogen ist, hat für ihre Kinder auch keine Betreuung gefunden. „Wir sind nach Heusenstamm gezogen, weil es in Frankfurt viel zu gefährlich auf den Straßen ist.“ Der Weg in die Schule sei sehr weit und führe über vielbefahrene Straßen. In Heusenstamm sei es sehr schön, auch für die Kinder. Nur die Platzsituation in den Kitas und den Schulen mache ihr Sorgen.

Zum Abschluss seines Vortrags lobte Öztas noch die Vereinsstruktur. „Die Vereine in Heusenstamm machen eine tolle Arbeit und tragen zum kulturellen Leben der Stadt bei. „In Heusenstamm ist immer etwas los.“ Das wurde den Neubürgern besonders deutlich, als Öztas die Veranstaltungen aufzählte, die über das Jahr verteilt stattfinden. Vom Bahnhofsfest über den Kultursommer bis zum Nikolausmarkt ist das ehrenamtliche Engagement der Bürger eine wesentliche Stütze.

„Ich stehe heute stellvertretend für alle Kirchen Heusenstamms“, sagte Martin Weber, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Maria Himmelskron. Er gab den Neubürgern einen Überblick über die Kirchen und die kirchlichen Dienste in der Schlossstadt.

Stadtbrandinspektor Gregor Fanroth berichtete von den Feuerwehren in Heusenstamm und Rembrücken und warb um Unterstützer. Einige Bürger nutzten dann die Gelegenheit zum Gespräch mit dem Rathauschef und dem ersten Bürger der Stadt, Stadtverordnetenvorsteher Gerd Hibbeler.

Viele schlossen sich der Stadtführung mit Roland Krebs vom Heimat- und Geschichtsverein an. Die Führung startete am Bannturm, ging über das Schloss zum Heimat- und Geschichtsmuseum. Dabei erfuhren die Neubürger viel Wissenswertes über die Geschichte ihrer neue Stadt.