ASB stellt Konzept für Kita am Campus vor / Eröffnung im März 2024 geplant Inklusion steht im Mittelpunkt

Die Kita der ASB soll im kommenden Frühjahr mit der Betreuung beginnen. Darauf freuen sich die Campus-Eigentümer Dirk Wiedenhues (links) und Bernd Dillmann, Geschäftsführerin der ASB-Lehrerkooperative Ulrike Berger sowie Bürgermeister Steffen Ball. Bild: p

Heusenstamm – Die Kinderbetreuung in der Schlossstadt ist in einem kritischen Zustand. Erst im April musste die Kita Rembrücken ihre Betreuungszeiten wegen fehlenden Personals einschränken. Für Entlastung soll ab März kommenden Jahres die neue Kindertagesstätte des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) auf dem Campus-Gelände an der Jahnstraße sorgen. Ulrike Berger und Timo Groth von der gemeinnützigen ASB-Lehrerkooperative stellten nun das Konzept der Kita dem Jugendausschuss vor.

Sieben Gruppen mit insgesamt 136 Plätzen sollen laut Lehrerkooperative Platz im Erdgeschoss des Gebäudes F finden. In vier Gruppen sollen Kinder ab drei Jahren betreut werden. Für Kinder unter drei Jahren sind drei Gruppen vorgesehen. Dabei verfolgt der ASB ein klares Ziel: „Unsere Vision ist es, alle Kinder und deren Familien bei uns willkommen zu heißen“, sagt Groth. Im Mittelpunkt der Kindertagesstätte liege die Inklusion.

Damit die gelingen kann, sei allerdings viel Raum nötig. „Ein professionell inklusiv arbeitender Kindergarten hat höhere räumliche Anforderungen, als ein Standardkindergarten“, sagen die beiden Vertreter. Vier Varianten haben Berger und Groth vorbereitet. Sie sehen neben Gruppenräumen auch unterschiedlich ausgestattete Therapieräume, vielfältige Bewegungsflächen, Platz für Kinderrestaurants, einen Werkraum oder ein Elterncafé vor. Die Unterschiede: Variante eins sieht neben Ruhe- oder Gruppenräumen auch zusätzlichen Platz für Therapieangebote oder Platz für die Eltern vor. Die Räume stünden dann der Kita exklusiv zu. Beim zweiten Vorschlag blieben diese Räume zwar erhalten, sie würden dann allerdings zusammen mit anderen Einrichtungen genutzt, wie der ebenfalls am Campus geplanten und von der ASB betriebenen Internationalen Schule. Variante drei sieht eine kleine Kita-Fläche mit sieben Gruppen vor. Bei Vorschlag vier reduziert sich die Gruppenanzahl von sieben auf sechs.

Wie viel Räume am Ende benötigt werden, hänge auch der Einrichtung selbst ab, sagen Berger und Groth. Für die Inklusion seien laut der Lehrerkooperative aber mindestens ein Gruppen-, ein Pausen- sowie ein Bewegungsraum erforderlich. Nur mit ausreichend Platz sei es möglich, den individuellen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden, betonen die beiden. Darüber hinaus müsse der erhöhten Personaldichte Rechnung getragen werden. Daher seien auch Räume für Besprechungen, Dokumentation und Ruhe erforderlich. Denn oft scheitere eine inklusive Arbeit an ausgelaugten Erziehern. „Resiliente Mitarbeitende entscheiden über den Erfolg der inklusiven Kindertagesstätte“, heißt es in dem Konzept.

Als Träger der Kindertagesstätte ist die ASB-Lehrerkooperative für die Einstellung der Mitarbeiter selbst verantwortlich, die Personalkosten sowie die Miete der Räume und die Nebenkosten trägt die Stadt. Dafür sichert die ASB eine Vollbelegung innerhalb der ersten vier Monate zu. Der Vertrag mit dem Campus-Eigentümer, der Allegron Gruppe, läuft nach Angaben der Beteiligten 20 Jahre. Den Umbau der Räume übernimmt die Campus Heusenstamm GmbH.

Bürgermeister Steffen Ball ist froh, dass sich die ASB mit ihrer inklusiven Kita am Campus niederlassen will. „Ich finde das Konzept gut, denn auch in Heusenstamm gibt es vermehrt Kinder, die einen erhöhten Förderungsbedarf haben.“ Diesen Kindern könnte die Stadt mit der ASB-Kita ein gutes Betreuungsangebot machen. Der Rathauschef bevorzugt die Variante, die eine mehrfache Nutzung der Räume durch unterschiedliche Einrichtungen vorsieht. Entschieden sei allerdings noch nichts, betont Ball.

Von Joshua Bär