Heusenstammer Kammerchor „musicordia“ nimmt Zuhörer auf musikalische Reise mit Mit Musik über die Weltmeere

Auf große Fahrt ging der Kammerchor „musicordia“ des Gesangvereins Konkordia 1849 am Samstagabend. Bei seinem Konzert im Hinteren Schlösschen am Bannturm verwandelte sich der Chor in die „M.S. Musicordia“ und nahm seine Zuhörer mit auf eine musikalische Reise über die Weltmeere. Foto: Julia Jäger

Heusenstamm (pju) – Auf große Fahrt ging der Kammerchor „musicordia“ des Gesangvereins Konkordia 1849 am Samstagabend. Bei seinem Konzert im Hinteren Schlösschen am Bannturm verwandelte sich der Chor in die „M.S. Musicordia“ und nahm seine Zuhörer mit auf eine musikalische Reise über die Weltmeere.

„Mannschaft an Bord!“, tönte es und schon lief die 20-köpfige Besatzung der „M.S. Musicordia“ im Hinteren Schlösschen ein. Maritim gekleidet, mit gestreiften Hemden und Matrosenmützen, stellten sich die Sängerinnen und Sänger des Kammerchores im liebevoll dekorierten Saal auf. Vom Fischernetz und dem Anker an der Wand bis zur Schiffsglocke auf dem Flügel, war hier alles perfekt abgestimmt. Nur auf die Schwimmwesten für das Publikum wurde verzichtet. Nach dem Chor traten der „Kapitän“ und Dirigent Ronald R. Pelger sowie seine „Steuermänner“ Michael Hittel am Piano und Thomas Hentschl am Schifferklavier auf. Mit dem plattdeutschen Shanty „Hamborger Veermaster“ ließ die nun vollständige Crew die Leinen los und verließt den Heusenstammer Heimathafen. Das Konzertprogramm umfasste nationale und internationale Klassiker aus dem musikalischen Seefahrtsrepertoire. Schon beim Shanty „Junge, komm bald wieder“, begleitet von Thomas Hentschel am Akkordeon, konnten die Zuhörer den Wind spüren, der ihnen im Hafen um die Nase weht, wenn die Matrosen verabschiedet werden. Hentschel ließ das Publikum auch bei seinem Solo am Schifferklavier vom weiten Meer träumen und dazu schunkeln.

Die Moderationen zwischen den Musikbeiträgen waren gespickt mit seemännischem Vokabular und das Konzert wurde durch kleine Anekdoten rund um die Seefahrt immer wieder bereichert.

So durfte das Publikum beim „Plattdeutsch-Quiz“ amüsiert raten, was denn ein „Schietbüddel“ ist und erfuhr eine kleine Eselsbrücke, um Backbord und Steuerbord unterscheiden zu können.

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Die vorgetragenen Chorstücke befassten sich mit unterschiedlichen Aspekten der Seefahrt, wie dem Seemannsleben oder den Gefahren auf dem Meer. Von diesen erzählt auch das schottische Volkslied „Donal my own“, bei dem der Chor bewies, dass er den Umgang mit Dynamik beherrscht. Kapitän Ronald R. Pelger bestätigte bei diesem Stück einmal mehr seine Qualitäten als Chordirigent.

Mit der „Barcarole Nr. 2“ von Vianna da Motta entführte Markus Hittel am Piano die Zuhörer zu einer Gondelfahrt durch die Kanäle Venedigs und leitete damit die zweite Hälfte des Konzerts ein. Diese begann mit einigen Meeresliedern aus dem Bereich der klassischen Musik. So präsentierten die Sängerinnen und Sänger „Meeres Stille und Glückliche Fahrt“ von Ludwig van Beethoven und die Seemänner glänzten mit dem „Chor der norwegischen Matrosen“ von Richard Wagner, den sie mit ihren starken Stimmen glaubwürdig vortrugen.

Doch nicht nur Melodien der Klassik erklangen an diesem maritimen Abend: Auch der Schlager „Sie hieß Mary Ann“ oder bekannte Melodien wie „What shall we do with the drunken Sailor“, „Beyond the Sea“ und „Yellow Submarine“ wurden von den Zuhörern begeistert beklatscht. Besonders bei diesen Liedern war den Sängerinnen und Sängern, die Freude an der Musik anzusehen.

Mit dem Rod Stewart Song „Sailing“ ging die Mannschaft der „M.S. Musicordia“ schließlich von Bord und wurde dabei vom Publikum mit wehenden weißen Taschentüchern verabschiedet. Nicht nur diese liebevolle Idee ließ den Abend zu einer wirklich authentischen Fahrt übedie Weltmeere werden.