Digitaler Kleinmarkt „tegut... teo“ öffnet Nahversorger für Rembrücken

Daniel Kruck probiert das digitale Bezahlsystem im „teo“ aus.

Heusenstamm – Rembrücken hat nun auch einen eigenen Nahversorger. Mit der Eröffnung des digitalen Kleinmarktes „tegut... teo“ an der Hainhäuser Straße ist es den Anwohnern seit Kurzem möglich, sich an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr mit Lebensmitteln einzudecken.

Die Parkplätze vor dem Sportplatz des TV Rembrücken (TVR) sind schon eine halbe Stunde vor der offiziellen Eröffnung belegt, die Schlange am Eingang des neuen Versorgers reicht fast bis zum angrenzenden Fußballfeld. „Es ist super, dass wir jetzt auch in unserem Stadtteil einen Markt haben“, meint Waltraud Henderkes-Griesfeller. Sie müsse nun nicht mehr mit dem Auto nach Hainhausen oder Heusenstamm fahren, um kleine Einkäufe zu erledigen.

Den Rembrückern diese Umwege zu ersparen, ist auch die Intention der Freien Wähler, als die Fraktion im Januar 2021 einen Antrag für einen Markt in Rembrücken stellt. Auch das Bürgerforum bemüht sich um den „teo“, berichtet Mitglied Hartmut von Kienle. „Es ist für manche Einwohner beschwerlich, in die anderen Orte zu fahren.“ Mit dem „teo“, der Sparkasse sowie dem Bäcker habe Rembrücken nun seine eigene Einkaufsmeile, meint er. Bürgermeister Steffen Ball erinnert derweil an die Hürden, die die Verwaltung überspringen muss, ehe der Kleinmarkt auf den Parkflächen am TVR-Sportplatz eingeweiht werden kann. Fast genau ein Jahr hat der Rathauschef mit dem Regionalverband Frankfurt, dem Kreis Offenbach und der unteren Naturschutzbehörde gerungen. „Erst hieß es, das Gelände sei Außenbereich und Einzelhandel ist im Außenbereich verboten“, erinnert sich Ball. Dann haben Kreis und die Untere Naturschutzbehörde interveniert, der Parkplatz sei eine Grünfläche. Zum Schluss musste der „teo“ noch einmal acht Meter in Richtung Stadt verschoben werden, um nicht im Überflutungsgebiet zu stehen. „Ich bin sehr dankbar, dass es geklappt hat“, meint Ball.

Dass auch die Rembrücker zufrieden mit dem neuen Versorgungsangebot sind, zeigt sich kurz nach der Eröffnung. In wenigen Minuten ist der rund 50 Quadratmeter große Laden gefüllt. Die ersten Kunden greifen beherzt nach den rund 950 Produkten. Das Sortiment reicht von frischem Salat über Brot, Fertigprodukten bis hin zu Tiefkühlkost. „Ich finde den Markt eine hervorragende Idee, vor allem, wenn man wie ich Kinder hat und mit ihnen nicht erst ins Auto steigen muss, wenn man einkaufen will“, lobt Anwohner Daniel Kruck den Kleinmarkt. Er werde daher sicher öfter dort einkaufen.

Einkaufen und Bezahlen können die Kundinnen und Kunden allerdings nur digital. Dazu benötigen sie entweder eine EC-Karte oder müssen die App auf ihrem Handy installieren. Die App fungiert auch als Scanner. Wer jedoch kein Smartphone besitzt, kann seine Produkte auch an einer Scannerkassen einlesen. Personal hat der Markt nicht.

Renate Sattler ist daher noch nicht sicher, ob sie regelmäßig im „teo“ einkaufen geht. „Ich weiß nicht, ob ich jedes Mal bargeldlos zahlen möchte, wenn ich nur zwei Artikel kaufe.“ Die Auswahl sieht sie allerdings positiv. „Ich bin überrascht, dass es so viele Produkte gibt.“

Das Konzept des „teo“

erklären „Lotsen“ den Kundinnen und Kunden vor Ort bis einschließlich 12. November, täglich von 11 bis 19 Uhr.

Von Joshua Bär

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