In dem Trio verbergen sich neben Weisbecker, die eine Hälfte des „Ersten Allgemeinen Babenhäuser Pfarrer(!) Kabaretts“, Clajo Hermann, und Stefani Kunkel alias „Hilde aus Bornheim“. Die Besetzung setzt also eingängige Sprachkenntnisse des rheinhessischen Idioms voraus. Hilde schildert ihre Reise nach Heusenstamm, das sie trotz Stau und Navi gefunden hat.
Topaktuell hat sie sich mit dem „autogenen Fahren“ auseinandergesetzt, und Hilde kann auch Roboter. Zum Scharnierquietschen bewegt sie Kopf und Glieder ruckartig im Hip-Hop-Rhythmus. Weisbecker schluchzt mit Gitarre und Mundharmonika sein „furchtbar trauriges Liedche’“, das erzählt, wie er als Kind zum hessischen Nationalgetränk kam.
Hermann baut auf Situationskomik. So hat er, der mit seinem Jahrgang ‘55 kokettiert, sich bei der Polio-Impfung ob des süßen Zuckerwürfels gleich zweimal angestellt. Künstlich regt er sich über Geschlechtsgenossen auf, die mit 65 „nochmal Babba wern“ wollen und über „krümmungsfreie Bananen“.
„Ohne staatliche Hilfe geht’s nicht“, verdeutlicht Martina Hartmann an der „doppelten Schachbrett-Bestuhlung“, die nur 120 Besucher zulässt. Machbar sei Kultur jetzt nur, weil Familie und Freunde anpacken. Folgt die vierte Corona-Welle mit weiteren Einschränkungen, müssen die Vorstellungen zum Teil erneut verschoben werden, erklärt die Organisatorin. Die „Dreidabbischkeit“ hätte bereits vor einem Jahr auftreten sollen.
kho