150 JAHRE TSV HEUSENSTAMM Handballer wünschen sich Halle Spielgemeinschaften sichern Trainingsbetrieb

Aufstiegsmannschaft: 2018 schließen die Herren der HSG Obertshausen/Heusenstamm die Saison als Zweiter ab. Mit dabei ist auch der heutige erste Vorsitzende Johannes Lippert (Zweite Reihe, dritter von rechts). Archivfoto: Holzamer Bild: -

Heusenstamm – Die TSV Heusenstamm begeht in diesem Jahr ein stolzes Jubiläum. Vor 150 Jahren, am 15. Juni 1873, gründen 22 junge Männer in der Gaststätte „Zum Tivoli“ den Turnverein Heusenstamm (TV), Vorläufer der TSV. In loser Reihenfolge blickt unsere Redaktion auf die Geschichte der Abteilungen zurück und wirft einen Blick in die Zukunft. Im dritten Teil des Rückblicks: die Handballabteilung.

Mit der Fusion des Postsportvereins und der TSV Heusenstamm beginnt die Geschichte des Handballs im größten Verein der Schlossstadt. Rund 140 Mitglieder schließen sich der TSV an und bilden im Anschluss gemeinsam mit der TG Obertshausen die Handballspielgemeinschaft (HSG) Obertshausen/Heusenstamm. „Wie bei vielen Vereinen hatten wir für eine eigenständige Mannschaft zu wenige Spieler“, berichtet der erste Vorsitzende Johannes Lippert.

Sportlich pendelt die Herrenmannschaft seitdem zwischen den drei Bezirksligen. Ein Höhepunkt ist der Aufstieg 2018 in die höchste der drei Spielklassen – die Bezirksliga A. Als Tabellenzweiter beendet die HSG die Saison. Das letzte Saisonspiel am 22. April bei der HSG Isenburg/Zeppelinheim gewinnt die Mannschaft souverän mit 32:20. Johannes Lippert ist damals Teil des Teams, bis 2018 läuft er als Torwart für die Spielgemeinschaft auf. „Wir haben den Aufstieg vor allem mit Spielern aus der eigenen Jugend geschafft“, erinnert sich der heutige Vorsitzende an den Triumph.

Noch größer schätzt er allerdings den jüngsten Aufstieg in die A-Liga ein. Denn nur ein Jahr nach dem großen Wurf heißt es für die HSG-Herren: alles auf Anfang. „2019 hat sich die Herrenmannschaft aufgelöst, danach mussten wir in der Bezirksliga C neu starten.“ 2022 kehrt die HSG mit zwei Aufstiegen in Folge zurück in die höchste Bezirksliga. „Das ist schon eine beeindruckende Leistung“, meint Lippert. Noch erfolgreicher ist die Frauenmannschaft. Trotz mehrfachen Abstieges gelingt ihr immer wieder die Rückkehr in die Bezirksoberliga – zuletzt im April 2019, als sie mit einem 34:16-Triumph gegen die HSG Oberhessen II den Aufstieg – ebenfalls als Tabellenzweite – perfekt macht. Aktuell stehen die Frauen als Tabellenelfte auf dem vorletzten Platz und müssen um den Klassenerhalt bangen. Für Lippert wäre ein Abstieg allerdings nicht dramatisch: „Ein Abstieg ist für uns kein Beinbruch.“

Mehr Sorgen macht sich der erste Vorsitzende um die Trainingsmöglichkeiten: Bis 2010 üben die Handballer in der Halle am Forst, können sich ihre Zeiten frei einteilen. Lippert erinnert sich: „Die Halle war unser eigenes Zuhause. Damals hatten wir junge Spieler, die den ganzen Tag in der Halle waren. Erst haben sie die Kinder trainiert, dann selbst auf dem Feld gestanden und abends den Erwachsenen zugesehen“. Das ändert sich, als die Halle geschlossen wird. Seitdem seien die Trainingszeiten stark eingeschränkt. „Unsere Herren- und Damenmannschaft trainiert gerade einmal jeweils elf Stunden in der Woche und da ist die Trainingszeit im Sportzentrum in Obertshausen schon mitgerechnet.“

In Heusenstamm spielen die Handballer in der Sporthalle des Adolf-Reichwein-Gymnasiums. „Dort können wir aber erst ab 18 Uhr trainieren und das ist für viele Kinder schlicht zu spät“, meint Lippert. Daher fehle es gerade bei den Neun- bis Zwölfjährigen an Mitgliedern. Die anderen Hallen böten zudem keine sportgerechten Bedingungen. „Der Boden in der Martinseehalle gibt nicht nach, da ist die Verletzungsgefahr viel zu groß“, meint Lippert. Und auch die vereinseigenen TSV-Halle sei zu klein. Eine eigene Halle hält Lippert für die beste Lösung, doch er wisse, dass dieser Wunsch unerfüllt bleibe.

Um wenigstens dem Nachwuchs mehr Training zu ermöglichen, ist die HSG eine weitere Kooperation mit der SG Hainhausen eingegangen. So konnte die Abteilung den Jugendlichen 25 Trainingsstunden in der Woche anbieten.

Ein Trainingscamp

plant die HSG in den Sommerferien (28. August bis 1. September). Mehr Infos auf www.hsgobertshausen heusenstamm.de