Gesangverein Konkordia feiert Jubiläum mit einem tollen Konzert Verpflichtung aus der Geschichte

Geleitet von Ronald R. Pelger präsentierte der Chor klassische und moderne Lieder. Im Hintergrund hängen die Fahnen des Vereins, von denen die rechte während der Nazizeit eingemauert wurde, um sie vor den Nazis zu verstecken. Bild: clb

Heusenstamm – Mit einem beeindruckenden Konzert des Kammerchors Musicordia feierte der Gesangverein Konkordia am vergangenen Samstagabend im Spiegelsaal des Zentrums Martinsee sein 175-jähriges Bestehen. Zudem würdigten Erster Kreisbeigeordneter Carsten Müller, Bürgermeister Steffen Ball und Carsten Wikinger vom Hessischen Chorverband die Leistungen des ältesten Vereins in der Schlossstadt.

Die Laudatio hatte der Ehrenvorsitzende Bernd Krostewitz übernommen. Das Jubiläum bedeute vor allem 175 Jahre Pflege unseres Liedguts, würdigte er, aber auch Geselligkeit, Frohsinn und Kameradschaftsgeist. Man sei stolz auf den Stellenwert, den man in der Geschichte des Vereins erreicht habe. Aber man sehe diesen auch als Verpflichtung an, das Erreichte nicht durch Gleichgültigkeit in Frage zu stellen.

Krostewitz erinnerte an das eine oder andere Ereignis in den Annalen der Konkordia, verwies auf viele Freundschaften mit anderen Chören – auch im Ausland – und dankte allen Beteiligten für deren Engagement.

Aus Heusenstamm nicht wegzudenken sei die Konkordia, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Carsten Müller: „Ich hoffe, dass das so bleibt.“ Und er dankte in seiner Funktion als Vorsitzender der TSV Heusenstamm den Konkordianern für deren Unterstützung bei der 150-Jahr-Feier der TSV. „In Heusenstamm halten die Vereine zusammen“, fügte er hinzu.

Die Glückwünsche des Hessischen und des Deutschen Chorverbandes überbrachte Carsten Wikinger. Pfarrer Martin Weber wünschte – auch im Namen der evangelischen Kirchengemeinde – die Kraft, eine Gemeinschaft, eben eine Konkordia zu bleiben. Bürgermeister Steffen Ball betonte die gesellschaftliche Funktion des Gesangvereins, der Menschen die Möglichkeit gebe, Gemeinschaft zu erleben, aber auch mit der Musik „die beste Form der Kommunikation“ zu pflegen. Und er verriet, ohne die Konkordia gäbe es ihn vermutlich nicht, denn seine Großeltern mütterlicherseits hätten sich bei dem Gesangverein kennengelernt.

Fünf Themen mit je zwei Beiträgen hatte der Kammerchor ausgewählt. Moderiert von Ute Sattler und Thomas Klostermann und größtenteils am Klavier begleitet von Michael Hittel „servierten“ die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Ronald R. Pelger klassische und moderne Lieder – allesamt sehr anspruchsvoll. Herausragend zu nennen ist der Vortrag des Songs „Music“ von John Miles, jenem Lied, das vielen bekannt ist mit der Textzeile „Music was my first love, and it will be my last“. Das Stück ist zum größten Teil rein instrumental. Und dies sangen die Musicordia-Mitglieder lautmalerisch ohne jede Unterstützung durch ein Instrument – eine Herausforderung, die hervorragend gelungen ist.
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