Vor allem Saisonkarten sollen teurer werden Badpreise sollen steigen

Der Sprung ins kühle Nass – wie hier auf einem Archivbild aus dem Freizeit- und Familienbad an der Teichstraße – könnte bald teurer werden. Foto: p

Langen – Im vergangenen Jahr hat die Bäder- und Hallenmanagement GmbH die Eintrittspreise am Strandbad Waldsee erhöht, hinzu kam die Systemgebühr für Bädertickets. Das hat der Stadt bei Schwimmbadfreunden viel Kritik eingebracht. Nun steht die nächste Erhöhung der Bäder-Preise an – aus mehreren Gründen.

Zum einen sei der finanzielle Aufwand zum Betrieb der drei Langener Bäder zuletzt deutlich gestiegen – und natürlich auch die Energiepreise. Die zeichnen sich besonders im Hallenbad sowie im Freizeit- und Familienbad ab. In allen drei Bädern sei die allgemeine Inflation zu spüren: „Bauunterhaltung, Reparaturen, Ersatzteile, alles ist teurer geworden“, sagt Bäder-Geschäftsführer Joachim Kolbe. „Dazu kommt der immer noch hohe Aufwand durch die Corona-Pandemie.“

Aber damit nicht genug: Am Waldsee sind zuletzt Aufgaben hinzugekommen, die zusätzliche Ausgaben verursachen. Die Beseitigung von meterhohen Pflanzen unter der Wasseroberfläche (die sogenannte Wasserpest) durch ein spezielles Mähboot schlägt nach Angaben von Kolbe mit jährlich zwischen 20.000 und 30.000 Euro zu Buche. Ebenso teuer ist es, die Hinterlassenschaften der Kanada- und Nilgänse am Strand zu beseitigen. Wie schon im Sommer soll zukünftig das illegale Parken in Waldschneisen strikt unterbunden werden. Dazu wird an Hochsommer-Wochenenden und in den Ferien an der Abfahrt von der B 44 Richtung Strandbad eine Zufahrtskontrolle stattfinden, sämtliche Schneisen werden mit Schranken verschlossen und von Security-Personal bewacht. „Es kostet uns 6.000 bis 8.000 Euro pro Wochenende, dadurch die Rettungswege freizuhalten und die Waldbrandgefahr einzudämmen“, sagt Kolbe. Die vorgeschlagene Preiserhöhung beträfe zum größten Teil Erwachsene.  Ab April können die Eintrittskarten sowohl im Internet als auch an den Bäderkassen gekauft werden. Das Einzelticket für Erwachsene für Hallen- und Freizeitbad erhöht sich gemäß dem Vorschlag an der Kasse von früher vier auf fünf Euro, bei der Onlinebuchung bleibt der Preis wie 2021 bei 4,90 Euro inklusive Gebühren. An der Strandbadkasse werden künftig sechs Euro fällig, online 5,90 Euro. Der ermäßigte Einzelpreis bleibt bei drei Euro. Nicht mehr geben wird es den Spezialtarif von einem Euro für alle unter 14.

Leicht angehoben werden sollen die Preise für den Schwimmunterricht, um die Honorare für die Kursleiter erhöhen und neue hinzugewinnen zu können. Die Preisvorschläge beziehen sich laut Bäder- und Hallenmanagement GmbH auf einen Stadtverordnetenbeschluss von 2014, der Zieldeckungsgrade für städtische Einrichtungen festgelegt hat: Die Bäder sollen 45 Prozent der Ausgaben erwirtschaften.

Bereits seit Beginn der Pandemie ausgesetzt sind die Warmbadetage im Hallenbad. Auf sie soll künftig komplett verzichtet werden – aus finanziellen und ökologischen Gründen. Die Warmbadetage sorgen im Jahr für zusätzlich 140 bis 150 Tonnen CO2. Zudem rechnen sie sich nicht: Jährlichen Mehrkosten von 45.000 Euro stehen nur Einnahmen von 20.000 Euro aus dem Warmbadezuschlag gegenüber. Die endgültige Entscheidung über die Preiserhöhungen fällt die Stadtverordnetenversammlung am 16. Februar.

2022 sind wieder Saisonkarten (15. Mai bis 15. September) erhältlich: Für Begünstigte kosten sie weiterhin 55 Euro. Für Erwachsene steigt der Preis von 80 auf 95 Euro. Bei Familienkarten erhöht sich der Preis für eine Elternkarte pro Person von 55 auf 65 Euro. Für Kinderkarten sind unverändert 35 Euro für das erste und 30 Euro für das zweite Kind fällig, alle weiteren Kinder schwimmen kostenlos.

Bei Zwölfmonatskarten für Familien verteuert sich die Elternkarte von 110 auf 120 Euro, bei den Kinderkarten gibt es keine Änderung (65/55 Euro, ab dem dritten Kind unentgeltlich). Alle anderen Erwachsenen zahlen 230 statt 210 Euro, begünstigte Besucher 120 statt 110 Euro. Für Zehnerkarten bezahlen Erwachsene statt bisher 35 dann 40 Euro, Begünstigte weiter 25 Euro (nur an der Kasse, nicht online).

Parkplatztickets für das Strandbad sind künftig nur noch online buchbar. Sie kosten inklusive Gebühren fünf Euro (im Vorjahr 4,90 Euro), im Feierabendtarif vier Euro (2021: 3,80 Euro). Krafträder zahlen die Hälfte. Leicht erhöht werden auch die Preise auf dem Zeltplatz.
 jrd