44. Städtetreffen fördert Dialog zwischen den Nationen Freundschaftliches Beisammensein

Unter Freunden: Langens Bürgermeister Frieder Gebhardt (von links) und seine Amtskollegen Jeanny Lorgeoux (Romorantin), Raquel Gonzales Benito (Aranda de Duero), Abey Stevenson (Long Eaton) und Mehmet Yildiz (stellvertretender Bürgermeister Tarsus). Foto: Postl

Langen (lfp) – Bereits zum 44. Mal haben sich die Delegationen der befreundeten Städten von Langen, Romorantin (Frankreich), Long Eaton (Großbritannien), Tarsus (Türkei) und Aranda de Duero (Spanien) getroffen. Gemäß guter Tradition begann das Städtetreffen mit dem Hissen der Flaggen vor der Neuen Stadthalle. Bei Wind wurden am Samstagmorgen unter den Klängen der jeweiligen Nationalhymnen die Flaggen gehisst, dann begannen die Feiern des Städtetreffens. Ein weiterer Höhepunkt war am Samstagnachmittag die Feier zum 25-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Langen und Tarsus.

80 Gäste beim großen Treffen

Die Stadt Langen selbst war über die Pfingsttage zum 15. Mal Gastgeber des großen Städtetreffens. Mehr als 80 Gäste aus den Partnerstädten kamen in die Sterzbachstadt um am offiziellen Städtetreffen teilzunehmen, aber auch um gute Freunde wieder einmal zu sehen. Viele der Gäste wohnen deshalb auch bei Gastfamilien. Das Besondere in diesem Jahr sind zwei Geburtstage: Vor zehn Jahren verschwisterte sich Langen mit Aranda de Duero, die Städtefreundschaft mit Tarsus besteht schon ein Vierteljahrhundert.

In den Begrüßungsreden nach dem Hissen der Flaggen verwiesen alle Redner auf die große Bedeutung des europäischen Gedankens. „Die Europäische Union hat seit ihrer Gründung schon viele Krisen erlebt und auch überlebt, aber zu keinem Zeitpunkt war ein intensiver Dialog notwendiger denn heute“, betonte Langens Bürgermeister Frieder Gebhardt – und erhielt viel Beifall. „Griechenland war gestern, die Aufnahme und Verteilung von Flüchtlingen aus Krisenregionen ist die aktuelle Herausforderung“, so Gebhardt weiter. Gemeinsam habe man politische und wirtschaftliche Krisen überstanden und das sollte Mut machen. „Wenn wir unser Europa und unsere Wertegemeinschaft, unsere Grund- und Menschenrechte und unsere Ordnung erhalten wollen, dann müssen wir uns jetzt besonders engagieren. Wir müssen versuchen, wieder mit dem Gedanken der europäischen Einigung und Völkerfreundschaft die Herzen der Menschen zu erreichen – wir, die Bürger der Städte Aranda der Duero, Romorantin, Langen, Long Eaton und Tarsus zeigen wie es gehen kann.“

Für ihr besonderes Engagement mit dem sie sich für die Städtepartnerschaft zwischen Langen und Romorantin über viele Jahre hinweg eingesetzt hat, zeichnete Bürgermeister Frieder Gebhardt im Namen des Magistrates und der Stadtverordnetenversammlung Monique Aigret aus Romorantin mit der silbernen Ehrenplakette der Stadt Langen aus. Auch Mike Wallis aus Long Eaton wurde mit der Ehrenplakette in Silber für seinen Verdienste um die Städtepartnerschaft ausgezeichnet.

Raquel Gonzales Benito, Bürgermeisterin der Partnerstadt Aranda de Duero bedauerte, dass die einst mit viel Euphorie angegangene Partnerschaft inzwischen einige Rückschläge verkraften musste. „Es ist wahr, dass wir – obwohl wir Geschwister und Freunde sind – in den letzten Jahren nicht die Möglichkeit hatten, die Intensität und Energie einzubringen, wie wir es gerne gewollt hätten und die bei unserem ersten Treffen noch vorhanden war“, sagte Gonzales Benito recht offen. Als Gründe nannte sie die „Jahre der harten Krise“ die alle Bereiche der Gesellschaft, angefangen von der Wirtschaft bis hin zu der Verwaltung, erfasst hatte. „Partnerschaftsprojekte mussten reduziert werden, doch weil wir an unsere feste Bande der Freundschaft zählen, wollen wir von Aranda de Duero aus versuchen, unsere Verbindung tiefer und stärker zu gestalten“, betonte Raquel Gonzales Benito unter großem Beifall.

Auch Abey Stevenson, Bürgermeister des Bezirks Erewash, zu dem Long Eaton gehört, der erst am Vorabend in dieses Amt gewählt wurde, verwies auf die derzeitigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Bezüglich der Verbindungen zwischen Long Eaton und Langen sah Stevenson jedoch eine gute Entwicklung mit vielen Austauschprogrammen, die sich noch vertiefen und ausweiten mögen. „Unserer Meinung nach können wir, auf unsere festen kulturellen und sportlichen Kontakte und unsere Partnerschaft gestützt, der Zukunft positiv entgegen sehen“, hob Abey Stevenson hervor. Er verwies aber auch auf die anstehende wichtigste Entscheidung: dem Referendum am 23. Juni über den Verbleib in der EU.

Der stellvertretende Bürgermeister aus Tarsus, Mehmet Yildiz, sah in der Städtepartnerschaft zwischen Langen und Tarsus eine sehr gut funktionierende Basis, auf der sich bereits viele persönliche Freundschaften entwickelt und gefestigt hätten.