IRONMAN Startschuss fällt zum 21. Mal am Waldsee – diesmal jedoch ohne die männlichen Profis Immer wieder ein magischer Moment

Freuen sich auf den 2. Juli: der neue Renndirektor Mike Matthias (links) und Teilnehmer Stefan Schubert, der als Einziger die Fahne der heimischen Waldseehaie hochhält. Bild: Strohfeldt

Langen – Wenn sich am Sonntag, 2. Juli, der Langener Waldsee schon morgens um 6.25 Uhr in ein brodelndes Gewässer verwandelt, ist wieder Ironman-Zeit: Zum 21. Mal startet in Langen die Europameisterschaft der Langdistanz-Triathleten – und es ist immer wieder ein magischer Moment. 3.200 Sportler aus 65 Nationen gehen auf die 3,8 Kilometer lange Schwimmstrecke, um danach aufs Rad zu steigen, die 180 Kilometer durchs Rhein-Main-Gebiet zu absolvieren und nach 42 Kilometer Marathon auf dem Römerberg einzulaufen.

Beim Ironman Frankfurt 2023 gibt es einige Neuerungen: Nach 20 erfolgreichen Europameisterschaften hat Renndirektor Pascal Morillon die Zügel an Mike Matthias abgegeben. „Ich trete in große Fußstapfen“, sagt der neue Chef, weiß aber um die Unterstützung seines Vorgängers.

In sportlicher Hinsicht gibt es einen noch größeren Einschnitt für das Rennen. Aufgrund der Trennung der Weltmeisterschaften von Frauen und Männern starten dieses Jahr im Oktober nur die Frauen auf Hawaii. Die Männer tragen ihre WM schon im September in Nizza aus. „Um die Zeit der Rekonvaleszenz für die Sportler zu verlängern, waren sie für die Qualifikation für Nizza schon in Hamburg am Start. Hier in Frankfurt haben wir kein Profifeld für die Männer, vergeben aber noch 150 Tickets für die männlichen Altersklassenathleten für Frankreich“, sagt Renndirektor Matthias. Für den Ironman Frankfurt – insbesondere für die Zuschauer – ist das schade. Bei den Frauen, für die am ersten Juli-Wochenende 50 Tickets für Hawaii vergeben werden, haben sich aber etliche Athletinnen für den Profi-Start um 6.25 Uhr angemeldet, darunter die Vorjahressiegerin, die Amerikanerin Skye Moench, die Britin Nikki Bartlett sowie die deutschen Top-Triathletinnen Daniela Bleymehl und Svenja Thoess.

Apropos Hamburg: Der tödliche Unfall eines Motorradfahrers auf der Radstrecke in der Hansestadt hat auch für den hiesigen Ironman Konsequenzen. „Wir alle haben unsere Sinne geschärft, werden die Strecke genauer betrachten und gegebenenfalls anpassen“, betont der Renndirektor. An der Schwimmstrecke am Langener Waldsee wird jedoch nichts verändert. „Unser Sicherheitskonzept steht und wird jedes Mal aufs Neue überprüft“, sagt Joachim Kolbe, Geschäftsführer der Bäder- und Hallenmanagement Langen GmbH. Wie gewohnt werden zwei Schleifen geschwommen – mit einem kurzen Landgang nach gut anderthalb Kilometern, der den Zuschauern ermöglicht, die Sportler in der ersten Disziplin gut anzufeuern. Nach den Profi-Damen steigen um 6.40 Uhr die männlichen Altersklassenathleten in den See, danach um 7 Uhr die Altersklassen-Frauen. Nach den 3,8 Kilometern im Wasser rennen die Sportler in die Wechselzone auf den Strandbad-Parkplatz und schwingen sich auf die Räder auf der B 44 gen Frankfurt.

Stefan Schubert ist in diesem Jahr der einzige heimische Triathlet von den Langener Waldseehaien, der auf der Langdistanz am Start ist. Er geht mit einer „Mischung aus Freude und Nervosität“ das Rennen an. „Obwohl ich wie so oft das Gefühl habe, nicht genug zu trainieren“, sagt der Sportler, der jede Woche 16 Stunden ins Laufen, Schwimmen und Radfahren investiert.

„Ich bin aber ganz gut drauf. Vor Kurzem war ich im Kraichgau auf der Mitteldistanz unterwegs und zehn Minuten schneller als 2018. Ich werde älter, aber schneller“, sagt er. „Aber ich weiß auch, wie es beim Ironman ist. Es kann einfach alles passieren. Im vergangenen Jahr, war ich im See und auf dem Rad hervorragend unterwegs und dann bin ich beim Laufen total eingebrochen“, erzählt Schubert. Mit unter elf Stunden wäre er sehr zufrieden.

Der Ironman Frankfurt ist sein persönlicher Saison-Höhepunkt.
 njo