„Die Stadt Mühlheim ehrt einen Mitbürger, der sich in anerkennenswerter Weise für die Belange der ausländischen Bevölkerung in seiner Heimatstadt eingesetzt hat“, heißt es auf der Urkunde. Nesarettin Elmaci ist seit dem Jahr 1997 Mitglied des Ausländerbeirats (ABR). In der Zeit von 1995 bis 2018 war er Vorsitzender des Türkischen Familienvereins, der rund 100 Mitglieder zählt.
Der Ausgezeichnete habe „insbesondere Vereine und Organisationen bei der Ausrichtung interkultureller und religiöser Feste sowie Informations- und Fortbildungsveranstaltungen unterstützt“, lobte der Rathauschef weiter, „sein Einsatz galt dem muttersprachlichen Unterricht in verschiedenen Sprachen“. So engagierte sich der Ingenieur für kostenfreie Nachhilfe im Jugendzentrum, für Tanzkurse für Migrantenkinder und eine internationalen Elternarbeit.
Stets habe er die Lebenssituation von Migranten im Blick und über viele Jahre für sie Sprechstunden im Rathaus angeboten. Er vertrat den Ausländerbeirat im Ausschuss für Bauwesen, Sicherheit und Umwelt und hat seine berufliche Erfahrung bei sensiblen Fragen wie zur Friedhofsgestaltung eingebracht, hieß es in der Laudatio weiter. Nesarettin Elmaci ließ sich zum ersten Engagement-Lotsen mit Migrationshintergrund in Hessen ausbilden und habe lange in dieser Gemeinschaft mitgearbeitet. Er setze sich in vielen Themenfeldern ein und suchte Wege für ein friedliches und förderliches Miteinander aller Menschen vor Ort. „Dabei sind für ihn Gleichberechtigung und gegenseitige Anerkennung zwei wichtige Voraussetzungen“, unterstrich der Rathauschef.
„Er nutzt jede Möglichkeit, Brücken zu bauen und Impulse zu geben, die nicht nur Migranten, sondern der ganzen Stadt zugutekommen“, schloss Tybussek und überreichte Nesarettin Elmaci Bronze-Nadel und Urkunde.
Auch seiner Ehefrau Bilginur sprach der Bürgermeister Dank und Anerkennung für das langjährige ehrenamtliche Wirken aus.
Elmaci wurde in Artvin im Nordosten der Türkei, an der Grenze zu Georgien, geboren. 1977 ging er ins Saarland, um sein Architekturstudium fortzusetzen, zwei Jahre später wechselte er an die Fachhochschule in Frankfurt. Nach Mühlheim zog er, „weil das der einzig ruhige Ort“ war.
1983 heiratet er. Ende des Jahres gibt er sein Büro in der Offenbacher Ziegelstraße auf, geht in den Ruhestand.
Für Hobbys hatte er bisher keine Zeit, aber zu diesem Stichwort fällt ihm die Familie mit Ehefrau, zwei Kindern und vier Enkeln ein.