Stadt Mühlheim bedankt sich Ehrenbrief für ehemaligen KaKaM-Chef Matthias Belz

Matthias Belz (rechts) hatte im Vorfeld wirklich keinen blassen Schimmer, dass ihm Bürgermeister Daniel Tybussek den Ehrenbrief der Stadt überreichen wird. Foto: Mangoldd

Mühlheim (man) – Es ist die höchste Auszeichnung, die Mühlheim nach der Ehrenbürgerschaft vergeben kann. Passend zur mittlerweile beendeten Kampagne, bekam der langjährige KaKaM-Vorsitzende Matthias Belz im Gemeindezentrum von St. Markus den Ehrenbrief überreicht, knapp ein halbes Jahr, nachdem er das Zepter an seinen Nachfolger übergeben hatte.

Mühlheim scheint eine diskrete Gemeinde zu sein. Matthias Belz hatte tatsächlich keinen blassen Dunst, im Vorfeld von niemandem ein „das weißt du aber nicht von mir“, geflüstert bekommen. Belz wusste also nicht, dass Bürgermeister Daniel Tybussek beim Dankeschönabend der KaKaM plötzlich hinter dem Vorhang auftauchen werde.

Der ehemalige Vereinschef war davon ausgegangen, es ging heute nur um Ehrungen wie die für Berta Schrenk, seit 60 Jahren bei den katholischen Karnevalisten von St. Markus an Bord, oder für Hanni Ruhr, seit einem halben Jahrhundert bei den Narren dabei. Tybussek erschien, um Matthias Belz im Namen des Magistrats den Ehrenbrief der Stadt Mühlheim zu verleihen, „einem Mitbürger, der sich anerkennenswerte Verdienste im kulturellen und sozialen Leben und der Brauchtumspflege seiner Heimatstadt erworben hat“.

Im November 1997, erinnert sich Belz, habe der langjährige KaKaM-Vorsitzende Erich Kilian bei ihm angeklopft, ob er sein Nachfolger werden wolle. Belz sagte zu, „mit dem Wissen, dass Kilian mich aus dem Hintergrund unterstützen wird“. Das hielt nicht lange an. Fünf Monate später starb Kilian während eines Urlaubs in Italien: „Nicht nur für die KaKaM war das ein Schock.“ In der Gemeinschaft habe er jedoch viel Unterstützung bekommen. Nicht nur deshalb gilt für den Mann: „Einmal KakaM, immer KaKaM.“

Der Text zum Ehrenbrief erwähnt auch die Jugendzeit von Belz, der viele Jahre in St. Markus als Messdiener fungierte. Von dort ist es ein kleiner Sprung zu den „Katholischen Karnevalisten Mühlheim“, bei denen Belz 1979 als 25-Jähriger die Prinzenrolle übernahm. Regelmäßig stieg Belz auch in die Bütt, entweder mit seinem Sohn Christian oder mit Bruder Klaus. Dass dies in Zukunft wieder mal passiert, will der 63-Jährge nicht ausschließen, „es muss einem nur was Neues einfallen“.

Im Oktober ging der Abteilungsdirektor der Commerzbank in den Ruhestand. Andere übernehmen in so einem Moment eher einen Vorsitz, Belz gab ihn ab. Nach knapp 20 Jahren an der Spitze habe er „lieber vorne aufrecht zur Türe gehen wollen, als hinten herausgetragen zu werden“, lacht das Mühlheimer Urgestein, das auch auf eine Karriere im Männerballett zurückblickt. Die Übergabe der Führung im vergangenen September habe sich angeboten, als sich die KaKaM auf Vorschlag des Mainzer Bistums auch offiziell in einen ins Register eingetragenen Verein verwandelte.

Ähnlich wie jetzt über den Ehrenbrief habe er sich über die Wahl zum Ehrenvorsitzenden der KaKaM gefreut. Dem erweitertem Vorstand bleibe er erhalten, „aber oben müssen jüngere ran“. Zwar seien die vier Sitzungen nach wie vor ausverkauft, „aber die Jungen können neue Trends besser erkennen und vor allem auch umsetzen“. Von Jörg Knipp fühle er sich glänzend beerbt.

Der Bürgermeister erwähnt unter anderem, auch das Engagement von Matthias Belz im Lions-Club Mühlheim. Seit dessen Gründung im Jahr 1998 sitzt Belz auch dort im Vorstand, zuständig für die Finanzen, „als Bankkaufmann kommst du da nicht drum herum“.