Alle vier Jahre engagiert die Grundschule den Zirkus Rondel. Eltern halfen am Sonntag, den Viermaster im Bürgerpark aufzurichten, und packten auch beim Abbau mit an. Der Förderverein hatte zahlreiche Spender und Sponsoren gewann. Viele Firmen haben Preise für eine Tombola gestiftet, die auf der geöffneten Ladefläche eines Laster für den Loskauf warb. Das alles hat einen Grund: Die Projektwoche im Zirkuszelt kostet rund 20 000 Euro. Also haben Eltern reihenweise Kuchen gebacken. Das Rondel-Ensembles gab zum Auftakt eine eigene Vorstellung. Die Kasse für die Goetheschüler klingelte auch, weil heimische Künstler den Kindern ein attraktives Programm geschenkt haben: Für kleines Geld oder sogar kostenfrei traten am Mittwoch das Duo Ohrenschmaus, die Firedrums vom Karnevalverein, Trommler der Artificial Family, der Zauberer Abraxas, Feuerspucker und Tom Jet mit seinem Rudel-Sing-Sang auf.
Großen Dank zollte Schulleiterin Yvonne Botsch auch Heike Pietsch und Iris Niederhüfner mit ihrem Team von den Goethe-Kids, die viele organisatorische Aufgaben übernommen haben. Beifall ernteten auch die „Squaws“, die älteren Schülerinnen im grünen Rock, mit Halskette und einer roten Feder überm Haar kleine Leitern vor sich. Vorsichtig drehen sie die Holzgestelle, die weißen Tauben darauf klettern von einer Sprosse auf die nächste und flattern dabei zur Balance.
Dann führen Heidis und Geißenpeter aufgeregte Ziegen über eine stählerne Brücke, über Treppen und kleine, runde Standflächen. Die „Hirten aus Oberbayern“ halten die Vierbeiner an kurzer Leine beherzt fest. Die Clownschar bringt ihren fotografierenden Chef mit Faxen im Chor zur Weisglut. Die Artisten sorgen dafür, dass die Mütter und Väter den Atem anhalten. Ein paar Meter über die Manegen-Plane recken und strecken sie sich am Trapez, allein von den muskulösen Armen des Zirkusdirektors gehalten. Mit einer Gurt-Sicherung klettert ein Mädchen in luftiger Höhe unter der Kuppel und zu tosendem Applaus auf die Glatze des Zirkusmannes.
Das Rondel-Team hat den Schülern wahre Kunststücke beigebracht. Der wichtigste Erfolg sei, dass die Kinder durch die Auftritte enorm viel Selbstwertgefühl gewinnen, erklärte Schulleiterin Botsch, „das ist gigantisch!“. Die Zirkusleute haben die Stärken der kleinen Künstler entdeckt, in die Manege gestellt und „die Schulgemeinde als Gemeinschaft gefördert“, beschrieb die Pädagogin den Wert des Projekts.