Ferienaktion des Naturschutzbundes Mühlheim Kids bauen Vogelnistkästen

Die jungen Teilnehmer der Ferienaktion hatten beim Bau der Vogelhäuser eine Menge Spaß und konnten zudem viele hilfreiche handwerkliche Tätigkeiten erlernen. Foto: m

Mühlheim (m) – „Manchmal ist es besser zu leimen“, lautet eine der Erfahrungen, die sie an diesem Mittag sammeln. „Wir machen das alle zum ersten Mal“, entschuldigt Peter Rosenbaum, dass nicht gleich jede Leiste an der richtigen Stelle sitzt. Ernst von Hermanni hat Arbeitstische, Schrauber, Bohrer, Sägen und Feilen in Gruppenstärke angeschafft und in den Herbstferien auf den Grillplatz im Naherholungsgebiet geschafft. Dort baut ein Dutzend Kinder auf Einladung des Naturschutzbunds (Nabu) Mühlheim Nistkästen.

Fabian steckt den Stift auf den Akkuschrauber, setzt die Kreuz-Spitze auf den Kopf der Schraube und dreht sie so wieder aus dem Holz. Die kleine Holzleiste sitzt an der falschen Stelle, sie soll der Rückwand Halt bieten, die später zum Reinigen der Unterkunft geöffnet werden kann. Die Klappe selbst hatten sie zuerst als Boden installiert, berichtet Fabian weiter, „die ist aber dünner. Also müssen wir sie wieder ausschrauben“. Auch die Schülerinnen Hemen (13) und Setayesh (11) finden sich schnell mit den Werkzeugen zurecht. „Wir haben in der Schule schon einen Handyhalter aus Holz gebastelt“, erzählt die Ältere. Jetzt konstruieren sie also verschiedene Behausungen für heimische Vögel. Da ist das Modell mit einem kleinen Einflugloch von 26 Millimeter Durchmesser. Mit dieser Ausstattung bevorzugen es die kleineren Arten wie Blau-, Hauben-, Sumpf- und Tannenmeise sowie der Feldsperling.

Bei einer Fluglochgröße von 28 bis 32 Millimeter, erläutert Ernst von Hermanni, Zweiter Vorsitzender des Nabu, nehmen Arten wie Kohlmeise, Trauer- und Halsbandschnäpper, Gartenrotschwanz, Kleiber, Haussperling und Wendehals die Herberge an. Der Organisator der Ferienaktion hat die Bausätze für die Nisthilfen bei den Wiesbadener Jugendwerkstätten zuschneiden und vorfertigen lassen. Die Variante für den Sperling verfügt über drei Etagen, die Braungefiederten seien nämlich Familien-Tiere, erläutert von Hermanni, sie bilden gerne „Wohngemeinschaften“. Und nicht umsonst spreche man vom „Dreckspatz“. Fürs Großreinemachen haben die Planer die aufklappbare Rückwand vorgesehen. Dafür müssen die Mädchen und Jungen vom Bau Scharniere exakt ausmessen, zusägen und präzise annageln.

Das Team Rosenbaum bohrt gerade Löcher in kleine Leisten, durch die später die Nägel getrieben werden. Mit der Vorarbeit verhindern sie, dass sich das Holz beim Einschlagen der Metallstifte spaltet, erläutert der Helfer. Auch die Biologin Doris Ritz sowie Pauline Hainz und Kevin Dahinten, die einen Bundesfreiwilligendienst leisten, begleiten die jungen Heimwerker. Der zehnjährige Daniel findet den Einsatz für die Tierwelt gut. Seine Familie habe zwar schon ein Vogelhäuschen im Garten, aber es bereite viel Spaß, mit Holz zu arbeiten. An Tag Drei folgt die Runde in Markwald den Spuren des Bibers, dann besucht sie ein Tierheim und die Alte Fasanerie. Von Hermanni würde mit solchen Angeboten gerne den Grundstein für eine Nabu-Jugendgruppe legen. Doch dazu fehlen noch einige Schritte, gibt er zu bedenken.