„Die Leiche unterm Laminat“ ist das neue Stück der Komödianten der Kolpingfamilie St. Sebastian Kirchturm-Komödianten viermal live

Was hier bei den Proben noch als Schrubber zu sehen ist, wird später bei den Aufführungen eine Axt sein. Foto: m

Mühlheim (m) – Seit Ostern lesen sie, seit Juli proben sie auf der Bühne des Zum Dialog des Lebens gehört kochen Pfarrheims. Dort präsentieren die Kirchturm-Komödianten der Kolpingfamilie St. Sebastian Anfang November mit vier Aufführungen ihr 22. Stück in Folge. Und diesmal liegt „Die Leiche unterm Laminat“. Bedrohlich schwingt jemand den Schrubber über die Köpfe der Widersacher. „Später wird das eine Axt sein“, erklärt Stefan Heberer trocken. Zwischen Brettern, Rohren und Bierkästen braut sich ’was zusammen, viel Staub wird aufgewirbelt und Blut fließt! Heberer weiß, wie sich die Komödie in drei Akten von Andreas Heck zuspitzt, der hat sie ausgewählt. „Es wird immer schwieriger, Werke zu finden“, erläutert der Mitbegründer der Komödianten. Das größte Manko sind die Männer – und junge Talente. Sie fehlen in der Truppe wie in vielen anderen Ensembles und Vereinen, weiß der Mime. Immerhin, eine junge Dame haben sie gewonnen, die junge Seligenstädterin ist gleich in die Rolle einer gierigen Nichte geschlüpft.

Doch der Reihe nach. Heiko hat ein günstige Gelegenheit ausgemacht und sich zusammen mit seiner Freundin Daniela ein sehr billiges Häuschen angelacht. Die Sache hat natürlich einen Haken – die Immobilie ist ziemlich alt und muss von Grund auf saniert werden. Bei den Renovierungsarbeiten unterstützt der osteuropäische Alleskönner Ladislaus Kowalski die beiden.

Für Heikos Tante Traudel richten sie eine Einliegerwohnung ein. Bis alles fertig ist, müssen sich die drei auf der Baustelle arrangieren. Eigentlich kein Problem, doch die liebenswürdige Tante entpuppt sich als Haustyrann, macht Daniela, Heike und Ladislaus das Leben schwer. Dann wirft auch noch Traudels Nichte den Häuslebauern vor, sie seien ja nur hinter dem Geld der Tante her. Davor möchte sie die alte Dame bewahren und fürs betreute Wohnen begeistern und das Vermögen der Seniorin selbst verwalten.

Traudel verschwindet plötzlich, auf der Baustelle bleibt eine dicke Beule im Laminat. Die ruft eine Beamtin der Bauaufsicht auf den Plan. Das Happy End ist sicher, doch es liegt Spannung und viel Spaß in der Luft. Die Komödie wird den Geschmack des Dietesheimer Stammpublikums treffen, das verspricht den Kirchturm-Leitern die langjährige Erfahrung. Manfred Pertold ist bei den Kirchturm-Komödianten für die Kulissen zuständig. Der gelernte Kaufmann zimmert das Bühnenbild in enger Zusammenarbeit mit den Darstellern, mit liebevollen Ausstattungsdetails und Spezialeffekten, schwärmt Mitbegründer und Theaterdirektor Stefan Heberer. Dennoch wirkt das Bühnenbild diesmal irgendwie unfertig. Es liegt am Stück, das auf einer Baustelle spielt.

„Die Leute wollen sich amüsieren“, weiß Heberer und baut auch auf den Effekt, dass die Basaltköpp’ im Zuschauerraum mit Überraschungseffekt die bekannten Gesichter im Scheinwerferlicht ausmachen werden. Er selbst spielt Heiko Hilfreich, dessen Lebensgefährtin Daniela Gern ist Rita Bauer. Beide sind seit Anbeginn bei den Komödianten wie auch Jutta Gasse, im Stück Tina Müller vom Bauamt. In die Rolle der Erbtante schlüpft Margarete Seipel, Thomas Schwab ist Handwerker Ladislaus. Bühnenkonstrukteur Pertold bewährt sich auch als Bertram Neureich von der gleichnamigen Vermögensverwaltung, seine Ehefrau ist auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“, Carolin Arndt. Dann wirkt noch Helga Göhler als Taxifahrerin Linda Baumeister und als Friedensstifterin mit. Der Regisseur heißt wie in den vergangenen Jahren Stefan Schwab, die Maske übernimmt Sonja Hornoff, die Technik Winfried Winter, Souffleuse ist Beatrix Breuer. „Die Leiche unterm Laminat“, ein Dreiakter von Andreas Heck, läuft am 3. und 4., 10. und 11. November im Pfarrheim St. Sebastian an der Hanauer Straße, samstags um 19.30 Uhr und sonntags um 16.30 Uhr. Saalöffnung ist jeweils eine Stunde vorher. Karten gibt’s bei Sport Schweikard in der Elisabethenstraße, eventuell auch noch an der Abendkasse.