Eingeh-Tour der Naturfreunde Knud Dockendorf erklärt Handeln des Forstamts

Revierförster Knud Dockendorf informierte die Wandergruppe am westlichen Ausläufer des Gailenberges über die Bedeutung des Waldrandes für die heimische Tierwelt. Foto: peba

Mühlheim (peba) – Fitness für Körper und Geist bot die Wandergruppe der Naturfreunde. Peter Seifert, Fachgruppenleiter für Wandern und Radfahren, war mit einer Gruppe von 45 Teilnehmern morgens am Naturfreundehaus am Maienschein gestartet, wanderte durch den Mühlheimer Stadtwald über den Gailenberg nach Dietesheim, wo die Wanderer am Grünen See eine Mittagspause einlegten, ehe sie nach rund 15 Kilometern wieder am Ausgangspunkt eintrafen.

Unterbrochen wurde die traditionelle Eingehtour zur Eröffnung der Wandersaison durch eine geplante Begegnung mit Revierförster Knud Dockendorf, der die Wandergruppe am westlichen Ausläufer des Gailenberges über die Bedeutung des Waldrandes für die heimische Tierwelt informierte.

„Baumarten wie Eiche, Kiefer und Kirsche bilden hier einen verhältnismäßig natürlichen Waldrand. Der Bereich zwischen den Streuobstwiesen und dem Wald sollte aus einer Übergangszone von drei Metern, besetzt mit verschiedenen Kräutern, einer Strauchzone mit zehn Metern Breite sowie einer höheren Übergangszone mit 15 Metern Breite bestehen“, informierte Dockendorf. Ziel sei es, bei starken Winden einen Schutz für den Wald zu bieten.

Der Waldrand habe unter anderem für die Artenvielfalt der Pflanzen eine große Bedeutung. Die besonderen Lichtverhältnisse im Waldrandbereich erlaubten Pflanzen, die im Wald nicht gedeihen können, ein gutes Wachstum. Der hohe Pflanzenreichtum mache den Waldrand für viele Tierarten, die dort ausreichend Nahrung in Form von Blättern, Zweigen, Nektar und Pollen finden, attraktiv. Viele Versteckmöglichkeiten und Brutstätten, beispielsweise für den Neuntöter, der Mäuse und Amphibien frisst, böten sich im Waldrandbereich.

Im Schutz des Waldrandes könnten zudem viele Tiere von einem Biotop zum anderen gelangen, um sich dort mit anderen Populationen zusammen zu schließen. Dies verhindere das Aussterben von Tierarten.

„Schwarzwild ist im Mühlheimer Stadtwald stark im Vormarsch, Rehwild in ausreichender Zahl vorhanden. Rückläufig ist dagegen der Bestand an Niederwild wie Hase und Kaninchen. Ebenso nimmt die Zahl der Fasane ab“, berichtete Forstmann Dockendorf.