Aus vollen Kehlen klingt es am vergangenen Freitag durch den Hof vor dem Jugendzentrum an der Rodaustraße: „Äppelwein, ich weiß, es kann nicht anders sein, als echter Wein, ich weiß, es macht die Blume fein.“
Der Mühlheimer Gesangverein Eintracht feierte dort auch noch am Samstag sein Weinfest, wie schon seit einigen Jahren.
Klar, dass die Sänger der Mühlheimer Eintracht an ihrem zweitägigen Fest selbst gar nichts vortragen können. „Dazu haben wir natürlich keine Zeit“, erklärt Ursula Schwede, die seit 31 Jahren im Sopran singt und seit 1988 im Vorstand sitzt.
Beim Aufbau am Morgen hatten die vielen Helfer den Atem angehalten. Ursula Schwede berichtet, wie der Wind tüchtig durch den Hof wirbelte und ein Zelt umwarf. Am Freitagabend hält das Wetter vollkommen still. Zwei Stunden nach dem Startschuss sind so gut wie alle Plätze besetzt. Man hatte offensichtlich nicht mit dem starken Besucherstrom gerechnet. Belegte Brötchen gibt es noch satt, die fleischigen Hauptgerichte drohen aber, so langsam zur Neige zu gehen. Etwa 300 Besucher hören am Freitag zu, als die Brüder Zahn mit Saxofon und Keyboard musizieren. Für den Samstag hatte sich der Akkordeonspieler Heinrich Geist angesagt.
Je mehr Leute kommen, desto schöner für die Helfer und den Kassenwart. Im Alltag probt der Gesangsverein Eintracht in der kleinen Halle der Sport-Union an der Friedensstraße. Die Rechnungen für die Konzerte, die die Eintracht schon seit Jahren zusammen mit dem Gesangsverein Frohsinn aus Rodenbach und der Chorgemeinschaft Volkschor-Sängerchor des TVO aus Offenbach zusammen in den jeweiligen Gemeinden veranstaltet, lassen sich natürlich nicht mit einem „Vergelt’s Gott“ begleichen. Die professionellen Sänger, die in der Willy-Brandt-Halle oder in der Friedenskirche dann auftreten, müssen schließlich bezahlt werden: „Läuft unser Weinfest, erleichtert das unseren musikalischen Betrieb ungemein.“
Der nächste Konzerttermin kommt bestimmt: Am 2. Dezember in der Friedenskirche an der Mozartstraße.