Mühlheimer Kinderprinzenpaar freut sich auf die kommenden Wochen Sportlich und musikalisch: Jana I. und Moritz III.

Moritz Flack und Jana Rieth sind in die Rollen des Mühlheimer Kinderprinzenpaares geschlüpft. Foto: Prochnow

Mühlheim (m) – Moritz Flack würde am liebsten eine Afro-Frisur tragen. Oder eine Tolle. Dazu Schlaghosen und Jeansjacke, ganz im Stil der 70er Jahre, wenngleich der Elfjährige die Mode nur von Bildern und Erzählungen der Eltern kennt. Stattdessen trägt er jetzt ein Gewand wie im Mittelalter, eine Kappe und nennt sich Moritz III.. Und Jana I. weicht nicht von seiner Seite. Denn zusammen sind sie das Mühlheimer Kinderprinzenpaar.

Gemeindereferentin Birgit Wenzel und Gruppenleiter der Katholischen Jugend Mühlheim (KJM) haben den kleinen Rocker aus der blauen Gruppe der Montessori-Schule auserkoren. Der junge Blaublütige fährt auf die Hard-Rocker von AC/DC ab, spielt mit Musikschul-Rocker Norbert Schneider die E-Gitarre. Ein echter Fan aber ist Seine Hoheit von der Gruppe Kiss. Moritz war schon auf einem Konzert des Originals und hat Autogramme von einer Coverband. Auch sportlich weicht sein Profil deutlich von dem Kicken der Klassenkameraden ab. Parcours-Laufen ist angesagt, das elegante Springen an Wände und über Hindernisse. Das geht auch auf zwei Rädern – dann heißt es Downhill-Fahren. Am Main und im Schlosspark Rumpenheim, erzählt der sportliche Regent, gibt’s dazu eigene Trails, also Wege, Spuren. Und in der Offenbacher Albert-Schweitzer-Schule spielt er Basketball im Trikot des EOSC. Fehlt noch Skifahren mit der Familie in Tirol.

Seine schulischen Vorlieben gelten bei seinen Mitschülern eher als Horrorvisionen: Am liebsten vertieft sich Moritz in Prozentrechnungen und Gleichungen. In der Sporthalle gefiel ihm ein Akrobatik-Projekt. Im Computer sucht die Sportskanone mit der Narrenkappe Tutorials über Biker-Trips. „Später will ich Informatik studieren und dann Banken hacken“, verkündet er unumwunden. Die Nachricht über seine Berufung erreichte seine Mutter per SMS. „Wir sind keine Fastnachter, das macht unser Sohn bestimmt nicht“, war die erste Reaktion von Valentina Flack. Da täuschte sich die Mama, während im Hause Rieth der Anruf schon sehnlich erwartet wurde. Jana hatte eigentlich schon vergangenes Jahr mit einer Berufung zur Prinzessin gerechnet und gefürchtet, „es wird nix mehr“.

Früher in der DJK-Garde

Sie war schon Fernseher und Telefonzelle - die Verkleidungen hat die Prinzessin stets selbst entworfen, zugeschnitten und bemalt, wie Fotos dokumentieren. „Ich liebe es, mich zu kostümieren“, erklärt sie. Die Elfjährige ist Messdienerin und tanzte früher in der DJK-Garde: „Ich war immer diejenige, die hochgehoben wurde.“ Die Sechstklässlerin bevorzugt an der Marienschule Chemie und Physik, ist aber in allen Fächern gut. „Schule macht mir Spaß, nur manchmal mag ich die Lehrer nicht.“

Auch Jana ist ein 70er Fan, hört Abba, hat schon das Musical Mamma Mia besucht. Sie turnt bei der Sport-Union, spielt Handball bei der SG Dietesheim, Querflöte in der Musikschule, Kinder-Tuba in der Schule und hat noch mehr Hobbys: „Ich male alles außer Tieren, Feen und Menschen“ mit Blei- und Buntstiften. Anregungen liefern auch Phantasy-, Krimi- und Agentenbücher, es darf aber auch was Historisches sein.

Auf der Buchmesse hat die Prinzessin sogar die Kinderbuchautorin Tanya Stewer fürs Radio interviewt. Der Weg auf den Thron entwickelte sich wohl schon im Bauch der Mama, die mit Jana und den St. Markus Singers auf der KaKaM-Bühne stand. Oder weil der Rosenmontagszug an ihrem Haus vorbeiführt. Diesmal werden Moritz und Jana ihn aus einer anderen Sicht erfahren.