Polizei wirbt um Unterstützung Aktion „Wachsamer Nachbar“ in Neu-Isenburg neu belebt

Jürgen Schmatz (stehend), Leiter der Abteilung Prävention, erläutert die Aktion „Wachsamer Nachbar“. Bei der Auftaktveranstaltung waren auch mit dabei Volkmar Meyer (von links), Leiter der Polizeistation Neu-Isenburg, Alexander König Einsatzleiter des Polizeipräsidiums, Polizeipräsident Roland Ullmann, Bürgermeister Herbert Hunkel und Erster Stadtrat Stefan Schmitt. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Das Polizeipräsidium Südosthessen will die Aktion „Wachsamer Nachbar“ neu beleben und hat Neu-Isenburg als Startkommune auserwählt. Zur Initialveranstaltung kamen etwa 40 interessierte Bürger in den Saal der evangelischen Johannesgemeinde. Wohnungseinbrüche gehören zu den häufigsten Delikten, viele wären jedoch vermeidbar.

„Jeder kann mithelfen, Wohnungseinbrüche zu vermeiden, einerseits durch Sicherungsmaßnahmen, aber auch durch ein aufmerksames Beobachten der Umgebung“, betonte Polizeipräsident Roland Ullman. Er verwies auf eine stetig steigende Zahl von Wohnungseinbrüchen und einer Aufklärungsquote von nur 25 Prozent. Gestiegen sei aber auch der Anteil der missglückten Wohnungseinbrüche. „Wir liegen hier, was die Anzahl der Delikte als auch die Aufklärungsquote betrifft, klar über dem Bundesdurchschnitt, wollen aber noch mehr Einbrüche vermeiden“, sagte Ullmann.

Der Polizeipräsident verwies darauf, dass es nicht nur der materielle Schaden sei, sondern vielmehr das Trauma, dass jemand in die geschützte Privatsphäre eingedrungen sei, das den betroffenen Menschen nachhaltig belaste. „Ich kenne dies aus eigener Erfahrung als im Urlaub bei mir in der gemieteten Wohnung eingebrochen wurde - ich konnte nächtelang nicht ruhig schlafen“, gab Roland Ullmann offen zu.

Großes Lob für Edith und Rudi Reitz

Für Bürgermeister Herbert Hunkel ist es eine Pflichtaufgabe der Stadt, sich mit entsprechender Unterstützung in die Aktion „Wachsamer Nachbar“ mit einzubringen. Ein großes Lob zollte Hunkel dem engagierten wachsamen Paar Edith und Rudi Reitz, die maßgeblich für den Erfolg der ersten Aktion in Neu-Isenburg verantwortlich waren.

Der Bürgermeister ermunterte alle, bei verdächtigen Beobachtungen lieber einmal mehr als einmal zu wenig, die Polizei oder das Ordnungsamt zu verständigen. In einer informellen Präsentation zeigte Jürgen Schmatz, Leiter der Abteilung Prävention im Polizeipräsidium Südosthessen, wie die Aktion nun verlaufen soll und wie sich jeder Einzelne einbringen kann. „Der beste Schutz ist ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis“, sagte Schmatz. „Ein Einbruchsobjekt wird fast immer vorher ausspioniert. Wenn für die Täter erkennbar ist, dass niemand in der Wohnung ist, dann ist der Reiz umso größer, dort unbehelligt einzudringen“, erklärte Jürgen Schmatz. So gelte es nicht nur, die Rollos hin und wieder mal zu verändern oder die Beleuchtung einzuschalten, sondern auch die Umgebung zu beobachten.

Plakette weist auf Projekt hin

„Wenn ein Täter länger als drei Minuten erfolglos versucht hat, in ein Objekt einzudringen, dann gibt er meist auf“, berichtete der Präventionsleiter. Auf der nächsten Veranstaltung am Mittwoch, 23. November, 19 Uhr, in der Alten Goetheschule sollen nun engagierte Bürger zusammengeführt werden, die mit Unterstützung der Polizei und des Ordnungsamtes, eine „Aktivzelle“ aufbauen, um das Projekt „Wachsamer Nachbar“ im Quartier zu verbreiten. Dazu gibt es entsprechendes Informationsmaterial aber auch eine Plakette „Achtung wachsamer Nachbar“, die an den beobachteten Objekten angebracht werden kann.