Bürgermeister Gene Hagelstein ist von der Farbigkeit angetan: „Sein Lieblingsmonat war der September: bunt, vielfältig. Das spiegelt sich in seinen Arbeiten wieder. Ein großer Künstler, der im September 90 Jahre alt geworden wäre und dem wir mit dieser Ausstellung ein würdiges Andenken verschaffen können.“ Er verweist auf Zimbrichs Traum einer Stadtgalerie, für die er und Wilhelm Krahn, Betreiber der Galerie Gessman, lange eintraten, bis der damalige Bürgermeister Oliver Quilling sich der Sache 2001 annahm.
Der heutige Landrat Quilling lässt es sich nicht nehmen, direkt von der Expo München zur Vernissage zu kommen und auf die Bedeutung der Stadtgalerie zu verweisen. „Wir wollten eine dynamische Kunstlandschaft schaffen, kreativen Austausch und kulturelles Verständnis fördern. Dazu hat Walter Zimbrich als einer der ersten Künstler, die hier ausgestellt haben, entscheidend beigetragen“, sagt der ehemalige Rathauschef. Zeitgenössische Kunst zu schaffen und sich für die künstlerische Bildung einzusetzen, sei für ihn eine Lebensaufgabe gewesen.
Eine schöne Einführung in die Werkschau kommt von Pitt von Bebenburg. „Zimbrich wollte eine Kunst schaffen, die aussagt, was man mit Worten nicht vermitteln kann“, sagt von Bebenburg. Als Pädagoge war Zimbrich aber auch ein Anliegen, Bildung für alle zugänglich zu machen. Beispielsweise durch seine Krawatten-Kunstwerke, die das „nutzlose“ Kleidungsstück in unterschiedlicher Darstellung und Interpretation zeigen. Die Ausstellung „Walter Zimbrich – Arbeiten aus sechs Jahrzehnten“ mit Malerei, Druckgrafik, Collagen, Reliefs und Kunstbüchern ist bis 24. Februar in der Stadtgalerie, Schulgasse 1, zu sehen.
lfp