325 JAHRE NEU-ISENBURG Bislang 56 Veranstaltungen geplant Für die gesamte Stadtgesellschaft

Das Programm zum Jubiläumsjahr stellen (von links) Dr. Bettina Stuckard (Leitung Kulturbüro), Bürgermeister Gene Hagelstein, Museumsleiter Christian Kunz und Anna Held (Bertha-Pappenheim-Haus) vor. Bild: Postl

Neu-Isenburg – Prall gefüllt ist der Veranstaltungskalender zum Stadtjubiläum „325 Jahre Neu-Isenburg“. Bürgermeister Gene Hagelstein spricht von einem Fest für die ganze Stadtgesellschaft: „Wir freuen uns auf ein Jahr, das ganz viele Facetten unserer Stadt zeigen wird, von den historischen Wurzeln bis hin zu den aktuellen Entwicklungen.“ Vorgesehen sind bislang 56 Veranstaltungen.

Für Hagelstein ist es wichtig, dass der Reigen mit Festen, Feiern, Ausstellungen, Veranstaltungen und einer Buchveröffentlichung kein statischer ist, sondern sich weiterentwickelt – mit zusätzlichen Programmpunkten. Neben dem Verein für Geschichte, Heimatpflege und Kultur (GHK), dem Forum zur Förderung von Kunst und Kultur (FFK), dem Bertha-Papenheim-Haus und dem Cineplace sind auch Vereine, Kirchen und Initiativen mit von der Partie. „Da wurde viel Kreativität freigesetzt“, sagt der Bürgermeister.

Umfassend hat sich der städtische Fachbereich Kultur mit dem historischen Erbe der Stadt auseinandergesetzt. Ähnlich wie zum Jubiläum „175 Jahre Nationalversammlung“ 2023 wird der Stadtgeburtstag aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und aufgearbeitet – mit Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main.

Höhepunkt wird der 24. Juli sein, der Gründungstag der Hugenotten- und Waldenserstadt. Doch schon vorher geht es in Sachen Jubiläum rund. So erscheint im Februar ein Bildband unter dem Motto „Ansichtssachen“, der Neu-Isenburg aus der Sicht der verschiedenen Stadtfotografinnen und Stadtfotografen zeigt. Der FFK verleiht den Titel seit 2005.

Ein erstes zentrales Jubiläumswochenende wird das Europafest sein, das vom 24. bis 26. Mai in Verbindung mit dem Altstadtfest gefeiert wird. Dazu werden Gäste aus allen Partnerstädten erwartet. Zudem steht die Rückverschwisterung mit den französischen Partnerstädten Veauche und Andrézieux-Bouthéon an. Im Rahmen des Open-Doors Festival lädt das Rathaus am 21. Juli zu einem Tag der offenen Tür mit einer langen Tafel auf der Wiese davor ein. Musik kommt vom Kreisjugendjazzorchester.

Einen Schwerpunkt bildet die Ausstellung „325 Jahre Neu-Isenburg: Streiflichter der Stadtgeschichte“, die am Gründungstag im Stadtmuseum eröffnet wird. Auf rund 45 Texttafeln bietet sich ein umfassender Überblick über die Entwicklung von der hugenottischen Ursprungssiedlung 1699 bis zum modernen Wirtschaftsstandort 2024. Museumsleiter Christian Kunz und Fachbereichsleiterin Dr. Bettina Stuckard haben die Schau als Schlagwortausstellung konzipiert. Per QR-Code können die Texte auf jeder Seite vertiefend erschlossen werden. Die Schau wird museumspädagogisch begleitet – unter anderem durch Führungen, Workshops und Vorträge.

Nach der Eröffnung am Mittwoch, 24. Juli, um 15.30 Uhr durch den Bürgermeister folgt eine Impulsführung und das Anschneiden einer großen Geburtstagstorte. Mit Musik geht es dann zur Marktplatzkirche, wo um 18 Uhr Alexander Fürst von Isenburg bei einer GHK-Veranstaltung zu „Graf Johann Philipp – ein Lebensbild“ Aspekte im Leben des Stadtgründers vorstellt. Der Vortrag wurde zum 300. Stadtgeburtstag 1999 von Dr. Klaus Decker gehalten.

Im Anschluss folgt um 20 Uhr auf dem Marktplatz eine szenische Inszenierung des Frankfurter Theaters Willy Praml und des Heinrich-Heine Chors zur Ballade „Die Füße im Feuer“ von Conrad Ferdinand Meyer, in der es um die Hugenotten und das Thema Vergebung geht. Danach wird zu einer „langen Museumsnacht“ eingeladen. Hier klingt der Tag bei Häppchen und Wein aus. Die Theaterinstallation wird am Sonntag, 25. August, um 18 Uhr auf dem Marktplatz wiederholt.

Einen Rückblick auf frühere Stadtgeburtstage bietet das Stadtarchiv mit der Schau „125 Jahre Jubiläumsfeierlichkeiten“, die zum „Tag der Archive“ am 2. und 3. März eröffnet wird. Leiter Andreas Greim und sein Team haben recherchiert, wie seit 1899 gefeiert wurde.

Auch in verschiedenen Kulturreihen spiegelt sich das Jubiläumsjahr wieder. „Theater führt im Rahmen von 325 Jahre Neu-Isenburg durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“, betont Dr. Bettina Stuckard. Vorgesehen sind die Schauspiele „Mephisto“ (17. Januar), „Odyssee“ (21. Februar), „Jeeps“ (21. März), „Der Graf von Monte Christo“ (6. November) und „Nathan der Weise“(9. November). Klangwelten der Zeit um 1700 bietet die Serenadenreihe mit drei Ensembles. Ein besonderes Konzert wartet am 7. Oktober zum 250. Geburtstag des Musikhauses André in Offenbach, das ebenfalls hugenottische Ursprünge hat. Dazu spielt das Capitol-Sinfonieorchester. Vorgesehen sind auch zwei von Musik untermalte Lesungen mit der Autorin Monika Held in der Hugenottenhalle. Zum Tag des offenen Denkmals am 8. September geht es mit Dr. Martin Klöffler um die Frage, wie Landmesser im 18. Jahrhundert gearbeitet haben.
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Der Kalender

zum Stadtjubiläum findet sich unter neu-isenburg.de und wird fortlaufend aktualisiert.