Im Haus zum Löwen gab es ein ungewöhnliches Programm zum internationalen Museumstag Schüler machen Theater im Museum

Die Jungen- und Mädchengruppe um Miruna Costa (Mitte) begeisterte mit ihren beiden Kurz-Theaterstücken. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Je lebendiger ein Museum seine Schätze dem jungen Publikum präsentiert, desto interessanter wird es. Wie das umgesetzt werden kann, zeigte Miruna Costa mit ihrem Kindertheater am vergangenen Sonntag. Anlässlich des internationalen Museumstags widmeten sich eine Mädchen- und einen Jungen-Gruppe ganz besonderen Persönlichkeiten, die im Heimatmuseum „Haus zum Löwen“ vertreten sind.

Regisseurin Miruna Costa hat zusammen mit Grundschülern der Martin-Buber-Schule aus dem benachbarten Sachsenhausen in ihrer Theater-AG zwei kurze Stücke kreiiert und diese am Sonntagnachmittag den Gästen präsentiert.

„Neben den schauspielerischen Anforderungen haben sich die Kinder aber auch intensiv mit den Inhalten des Museums beschäftigt“, sagte Costa. Die Mädchen hatten sich als Persönlichkeit für ihr Theaterstück für Anny Schlemm, die Jungs den Astronauten Thomas Reiter ausgesucht. Doch die Theaterinszenierungen behandelten nicht nur die historischen Fakten der beiden Neu-Isenburger Ehrenbürger, sondern auch sozialkritische Aspekte.

Zum Inhalt: Nach einem Museumsbesuch der Schulklasse wurde das Portrait von Thomas Reiter mit einem Schnurbart versehen. „Wer war das?“, wollte die Lehrerin wissen. Auf dem Schulhof entwickelte sich in der Gruppe selbst zudem noch ein Streit um den schattigen Pausenplatz unter einem Baum. Der Gang-Chef Luk erlebte am Ende plötzlich alle seine Mitstreiter als „Verräter“. In der Mädchenklasse wusste die Streberin Mia alles über Anny Schlemm und als die Lehrerin (Sofie) bei der Arie der Sängerin aus dem „Zigeunerbaron“ plötzlich ohnmächtig wurde, nutzten dies ihre Schülerinnen aus.

Anstatt zu helfen, twitterten sie ein Foto von der Lehrerin, stoppten die Arie und tanzten zu fetziger Musik.