Wehe, wenn sie losgelassen Schwarze Elf Neu-Isenburg feiert Sitzung in „Michis Zoo“

Einen drolligen Anblick bot einmal mehr die Schnullergarde der Schwarzen Elf während der ausverkauften Sitzung in der Hugenottenhalle. Fotos: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Die schwarze Elf Neu-Isenburg, die närrische Abteilung der Isenburger katholischen Gemeinden, feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. Zudem wird die einst von Horst Duhme kreierte Symbolfigur „Michi“ 33 Jahre jung. Somit gab es im Rahmen der diesjährigen Großen Sitzung der Schwarzen Elf zwei besondere Anlässe zu feiern. Unter dem Motto „Michis Zoo“ präsentierten die Isenburger Narren in der ausverkauften Hugenottenhalle eine üppige Schau, die von den Narren mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. 

„Alles selfmade, worauf wir ganz stolz sind“, sagte Sitzungspräsident Stefan Ritzel zur Begrüßung. Dann wurden sie alle rausgelassen aus ihren Käfigen, die Bewohner von Michis Zoo, und es begann ein tierisch-närrisches Bühnenfeuerwerk mit Tänzen und Büttenreden vor einem wieder einmal großartigen Bühnenbild. Dieses hatten Sabine Zimmermann und Manfred Link mit ihren Helfern auf die Bühne gezaubert.

Als sich der Vorgang öffnete, strömten sie hervor aus den geöffneten Käfigen und Gehegen des Michi-Zoos: die vielen kleinen Mäuse, die flinken Äffchen, Löwen, Tiger, die große grüne Schlange Maria (Sator-Marx) und das Krokodil (Günther Marx), das auch noch Geburtstag hatte. Mitten in das fröhliche Zoo-Treiben fragte Sitzungspräsident Stefan Ritzel: „Da fehlt doch noch wer?“ Ja klar, das Prinzenpaar. Das hatte, mit kuscheligen Eisbärchen auf dem Arm, vor der Türe gewartet und wurde nun, begleitet von Watz und Oberlump, mit stehenden Ovationen der Narren im Saal empfangen. „60 Jahre Schwarze Elf und 33 Jahre Michi, das wollen wir nun mit euch feiern“, riefen Prinz Jörg III. und Prinzessin Martina I. (Liedtko) alle zur großen Zoo-Party auf.

Dann eröffneten die „Mäuse“ der Schnullergarde und die Minikids mit einem fröhlichen Tanzreigen die Bühnenschau. Da hatten Katrin und Lilly Litzenberger alle Hände voll zu tun, die wuselige Bande in der Choreografie zu halten. Kaum war der Applaus verklungen, berichteten die schwer genervten „Pubertiere“ Linus Junker und Julius Litzenberger von ihrem schweren Stand in der Großfamilie. „Mein Vater bringt immer nur die Benimmdichnummer“, klagte der eine. „Meine Mamma sagt immer nur, mach mal das, mach mal jenes“, klagte der andere. Nur die Opis sind verlässlich, so ihre Erfahrungen. Danach begeisterten Witzi und Flitzi (Lilly Litzenberger und Dalina Walter) zusammen mit Larissa Werner mit ihrem flotten Tanz.

Es watschelte ein großer „Schwarzer Frack“ auf die Bühne, darin verbarg sich Protokoller Thorsten Klees. „Cobra Sartora war einst sehr giftig und hätte sie bald verschlungen, ist aber jetzt sehr nett zu den anderen in der Koalition“, berichtet der Protokoller aus dem Parlament. Den Rathaus-Zoo beschrieb der „Pinguin“ so: „Der Oberaffe turnt auf der schönen Terrasse herum, während der Unteroberaffe in seinem Käfig immer mit einer kleinen Seilbahn hin und her fährt.“ Mit einem „Helau, ihr Damen, Herren und Diverse“ watschelte der Pinguin dann wieder von der Bühne.
Die neuen Damen der Großen Garden legten eine flotte Polka aufs Parkett, und weil sie schon mal als „Hilfskräfte“ auf der Bühne waren, nutzte dies Oliver von der Herberg, um zahlreiche verdiente Schwarze Elfer zu ehren, allen voran Walter Ritzel, den der Vorsitzende mit dem Michi-Orden auszeichnete.

Auch die „schrecklich nette Familie“ ließ sich ihren Bühnenauftritt nicht nehmen, ebenso wie die Maxis, die mit ihrem Tanz die Narren im Saal erfreuten. Die drei Cappuccinos (Wolfgang Paul), Norbert Engl und Stefan Ritzel) trugen mit ihren fröhlichen Liedern zu Isenborjer Fastnacht zur guten Laune bei. 

Dass es auf der Bühne möglicherweise nicht so glänzte wie sonst, mag daran gelegen haben, dass die Putzfraa „Luwwis“ aus dem Rathaus zur Prinzessin avanciert ist. „Ich seh des Herbertsche in Kittelscherz und mit Putzlappe hantiere“, berichtete sie von ihren Alpträumen. Dabei hatte er sie doch, ohne zu fragen, selbst als Prinzessin vorgeschlagen. Doch ihr Pflichtbewusstsein geht mittlerweile so weit, dass sie gar „Putzaamer und Labbe“ unter ihrem Prinzessinnenkleid immer dabei hat – was sie unter dem Jubel der Narren auch präsentierte.

Die Showgruppe präsentierte diesmal eine Zeitreise der Symbolfigur Michi und ließ die Stars dieser Zeit noch einmal lebhaft Revue passieren. Von seinem ersten Jahr als Rentner berichtete Werner Konrad vom einstigen Florian-Duo aus Heusenstamm, dann begeisterten die Champagner Girls und bewiesen, dass sie mit Schampus, aber ohne Mann ihren „fun“ haben können. Mit der Isenburgerin Anita Bischoff präsentierte sich ein Neuling in der Bütt. Die Zoomitarbeiterin schilderte ihre täglichen Erfahrungen mit Zoobesuchern und anderen Rindviechern. „Papa, ich will ein Tier. Am liebsten eins von hier“, so der meist gehörte Wunsch junger Zoobesucher. 

Das Männerballett begeisterte das Narrenvolk mit einem Tanz zum schnellen Footloose-Sound. Der Showtanz der Formation Funtasia stand diesmal unter dem Motto „Das sind wir“. Zum großen Finale mit allen noch anwesenden Beteiligten auf der Bühne wurde, angestimmt von den Cappuccinos, noch einmal die Isenburger Fastnacht besungen. Da durfte der Song vom Spaziergang mit dem Hund, der sich dringend erleichtern muss, nicht fehlen. 

 

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