NEUE WELT Gewobau stellt Fortschritte von Wohnhäusern und Kita vor Urbanes Flair in Isenburgs Süden

Das Stadtquartier Süd wächst: Auf dem Dach der Kita informieren Gewobau-Geschäftsführer Stephan Burbach (rechts) und Technischer Leiter Ali Pour (Mitte) Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein über den Baufortschritt. Bild: Postl

Neu-Isenburg – Es tut sich was in der Neuen Welt. Überall sägt und bohrt es in den Rohbauten südlich der Schleussnerstraße. Emsig laufen Handwerker über die meterhohen Gerüste, verlegen Kabel und schaffen Bauteile in die Rohbauskelette. „Als ich das letzte Mal hier war, konnte man hier noch weit in die Tiefe schauen“, sagt Bürgermeister Gene Hagelstein bei der Begehung der Baustelle der Gewobau auf dem werdenden Stadtquartier Süd.

Erste Station ist eines der vorderen quadratischen Häuser, in dem einige der insgesamt 252 Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Mietwohnungen entstehen sollen. Geht es nach der Gewobau, sind die ersten 2025 bezugsfertig.

Noch liegen hier aber die Kabel offen auf dem Boden, muss bei einem der Handwerker ein Griff geholt werden, um die Balkontür zu öffnen. „Von hier aus kann man dann direkt in die Markthalle schauen“, erklärt Gewobau-Geschäftsführer Stephan Burbach und tritt auf einen der Westbalkone hinaus.

Wer hier wohnt, der solle sich in städtischem Ambiente wohlfühlen. Denn tatsächlich liegt das alte Gebäude der ehemaligen Bundesmonopolverwaltung für Branntwein, das ab 2024 zur Markthalle umgebaut werden soll, gar nicht weit gegenüber. Und auch der Spielplatz der sich bereits im Bau befindlichen Kita liege fast direkt unterhalb des Balkons, verrät Burbach.

Urbanes Flair im Süden Neu-Isenburgs, das ist das Ziel des mit insgesamt 250 Millionen Euro veranschlagten Großbauprojekts der Gewobau. Das kulturelle Herzstück dazu, besagte Markthalle, soll etwa Mitte bis Ende 2026 fertiggestellt werden. Sie soll neben Gastronomie und einer Vinothek um die zwölf Marktstände mit unterschiedlichen Angeboten beherbergen, wie etwa Fleischwaren, Obst und Gemüse, Feinkost und Spezialitäten, Bäckerei und Konditorei.  pkb

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Im Gebäude ebenso wie im Freien sind dann Aufenthaltsbereiche geplant, in denen die unten erworbenen Speisen und Getränke verzehrt werden können. Bevor die Markthalle in Betrieb gehen kann, sollen nebenan bereits die Kinder spielen können. Um Ostern 2025 herum soll nämlich die Kindertagesstätte „Margareta Müller“ fertig gestellt sein. Der Name der Einrichtung stand bereits zu Beginn der Planungen fest: Sie wird den Namen der Neu-Isenburger Hebamme tragen.

In dem historischen Backsteingebäude, das früher ebenfalls die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein beheimatete, wird Platz für die Betreuung von bis zu 136 Kindern geschaffen. Die 1.300 Quadratmeter plus Außengelände bieten Platz für drei Kleinkindgruppen (U 3) und vier Gruppen für Drei- bis Sechsjährige (Ü 3).

Das Bauen im Bestand sei eine völlig andere Herausforderung als der Neubau auf dem restlichen Gelände, sagt Burbach. Das historische Bauwerk habe aber seinen eigenen Charme, von dem vor allem die Kinder profitieren werden, zum Beispiel in der geplanten „Bewegungshalle“: „Obwohl wir sie noch etwas einziehen müssen, bleibt hier eine Deckenhöhe von etwa 3,20 Meter erhalten. Solche großen Räume sind im Neubau kaum vorstellbar.“

Die größte bauliche Herausforderung warte allerdings auf dem Dach der Kita. Damit die Kinder dort oben auch im Sommer spielen können, baut die Gewobau ein Satteldach aus Stahl über das Flachdach der Kita. Sechs große Markisen sollen die Kinder vor der heißen Sonne schützen. Doch trotz dieser Maßnahmen sollen dort auch nur die älteren Kinder spielen. Bis es so weit ist, müssen sich Eltern wie Kinder noch etwas gedulden. Auf den Plan könne man sich aber verlassen, sagt Burbach. Sein Credo: „Lieber realistisch planen, als dass am Ende alle frustriert sind.“