NEUJAHRSEMPFANG Philharmoniker blicken auf das vergangene Jahr zurück Vielerlei Dimensionen des Klangs

Das Philharmonische Orchester unter der Leitung von Werner Fürst spielt bekannte Film-Kompositionen. Bild: postl

Neu-Isenburg – Klangvoller Start ins neue Jahr: Beim Neujahrsempfang der Philharmonischen Gesellschaft (PHG) im Gemeindesaal der evangelisch-reformierten Gemeinde am Marktplatz erfreuen sich die Teilnehmer unter anderem am Auftritt des Streichorchesters. Die Musiker um Dirigent Werner Fürst spielen die „Kinder des Monsieur Mathieu“, den „Kanon und Gigue in D-Dur“ und die „Die fabelhafte Welt der Amélie“. Neben einem Grußwort von Bürgermeister Gene Hagelstein hält auch Stadtrat Andreas Frache einen Vortrag.

Zugleich findet Inga Mielmann-Seipel, stellvertretende Vorsitzende der Philharmonischen Gesellschaft, treffende Worte. Sie verweist auf zahlreiche Konzerte, die in den vergangenen Monaten mit recht gutem Zuspruch stattgefunden hätten. „Anerkennung tut uns gut und ist der Lohn für die aktiven Musikerinnen und Musikern, Sie haben viel Zeit bei Proben zu Hause und im Orchester verbracht“, sagt sie. Einen besonderen Verdienst an den Erfolgen habe auch Werner Fürst. Er sei bereits seit 15 Jahren Orchesterleiter. Dafür erhält Fürst Applaus und einen Wein als Präsent.

Inga Mielmann-Seipel deutet zudem an, es könnte künftig Veränderungen an der Vereinsspitze geben. Vorsitzende Dr. Dorothee Walter habe ihren Lebensmittelpunkt in den Schwarzwald verlegt und sei nicht mehr permanent in Neu-Isenburg. „Wir haben im März unsere Mitgliederversammlung und halten dann Neuwahlen ab. Danach wissen wir mehr“, sagt Mielmann-Seipel. Die stellvertretende Vorsitzende spricht auch über den Verlust von Dr. Günther Schröder und Ortrud Schröder, die beide im vergangenen Jahr verstorben sind. „Wir haben zwei Persönlichkeiten verloren, die nicht nur zu den Gründern der Philharmonischen Gesellschaft gehören, sondern auch für die Musik gelebt haben.“ Stadtrat Andreas Frache erklärt die dreidimensionale Darstellung von Musik. In dem mathematisch-wissenschaftlichen Festvortrag merkt er an, „Musik ist berechenbar. Bald wird es auch erste Kompositionen geben, die nicht von einem Menschen, sondern von einem Computerprogramm errechnet wurden“, erklärt er.

Anhand von Beispielen erscheint die These von Frache durchaus einleuchtend. Wolfgang Amadeus Mozart habe für sein „Musikalisches Würfelspiel“ die zufällige Augenzahl der Würfel als Basis für seine Komposition genutzt. Schließlich hätten August Ferdinand Möbius (1790-1868) und Hugo Riemann (1849-1919) die Darstellung von Dreiklängen in kubische Formen gebracht. Zur Untermauerung zeigt Frache ein dreidimensionales Modell von Musik-Intervallen.

Vermeintlich einfach mag hingegen das Spielen eines Instruments anmuten. Das Kammerorchester freut sich über Musiker, die in dem Ensemble spielen und Mitglied werden wollen.
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