STADTSERVICE 180-köpfiges Team steht bei Schnee und Eis bereit Auch die Gärtner fegen mit

Ein Teil der Winterdienst-Fahrer vor dem neuen Streuer, mit dem nur die erforderliche Menge Streugut auf die Straße gebracht wird. Bild: Stadtwerke / Monika Müller

Offenbach – In der vergangenen Woche musste der städtische Winterdienst erstmals aktiv werden. Der Stadtservice der Stadtwerke war zunächst am Abend mit einem sogenannten Großstreuer und zwei Kleinstreuern unterwegs, morgens ab sieben Uhr waren 75 Mitarbeiter mit Besen und Streugut tätig. Die Wetterprognose hat das Team stets im Blick.

Über die Jahre gesehen ist der städtische Winterdienst aber immer seltener gefordert. Dennoch steht der dafür zuständige Stadtservice vor einer besonderen Aufgabe. Die zur Wintersaison 2023/24 in Kraft getretene Winterdienstsatzung sieht längere Räumzeiten bis 22 Uhr abends vor. Gleichzeitig haben die Mitarbeiter gesetzlichen Anspruch auf elf Stunden nächtliche Ruhezeit, bevor sie nach einer Abendschicht am nächsten Morgen wieder arbeiten dürfen. „Dies kann bei den regulären Dienstleistungen zu Verschiebungen führen“, heißt es in einer Mitteilung.

Zwar werden solche Szenarien angesichts des Klimawandels immer unwahrscheinlicher. Den letzten heftigen Winter gab es in Offenbach 2013/14. Trotzdem müssen die Disponenten Fabio Messena und Dominik Wehner jedes Jahr die Möglichkeit eines Wintereinbruchs einplanen.

Die Winterdienst-Kolonne setzt sich vorrangig aus Mitarbeitern der Straßenreinigung, im Bedarfsfall auch aus denen des Grünwesens, der Straßenunterhaltung und der Entwässerung zusammen. Auf den Dienstplänen werden Straßenkehrer, Gärtner sowie Kanalarbeiter bei Schneefall und Eisglätte zum kollektiven Räumkommando. 180 Männer und Frauen stehen für die Winterdiensttouren auf 220 Kilometern Straße inklusive Fahrradstraßen zur Verfügung.

Außerdem stehen Fußgängerüberwege, Bushaltestellen und öffentliche Treppen auf dem Plan. Diese Flächen für Fußgänger werden von den „Handmannschaften“ geräumt, die mit Besen und Schneeschiebern unterwegs sind. „Der Winterdienst dient zur Gefahrenminderung für Verkehrsteilnehmer und hat Priorität vor allen anderen Aufgaben“, sagt Heiko Linne, Betriebsleiter Stadtservice. „Für unsere Handmannschaften gelten die gesetzlichen Ruhezeiten. Sollte es jedoch morgens erneut schneien, gilt eine Ausnahmeregelung, dass die Leute wieder zum Räumen ausrücken dürfen – da hat die Verkehrssicherungspflicht Vorrang.“

Weniger Probleme gibt es bei der Einteilung der sechs großen Einsatzwagen, für die je zwei Fahrer bereitstehen, die sich abwechseln können. Sie halten bei Schnee und Eis laut Prioritätenliste die Haupteinfallstraßen frei. Dieses Jahr ist ein „Streuer“ mit dabei, der dank Sonderausstattung mit dem Trägerfahrzeug kommuniziert. So kann der Fahrer aufs Gramm genau die erforderliche Streumenge einstellen.
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