Bahn hat den S-Bahn-Halt Kaiserlei für 375 000 Euro aufgehübscht Grüne Soße und blauer Main

Für einige ist es umgehend ein Bild: Die Bahn hat für die S-Bahn-Station Kaiserlei ein Farbkonzept mit regionalen Bezügen entwickeln lassen. Foto

Offenbach – Helle Gänge mit neuem Lichtkonzept, farbenstarke geometrische Formen und künstlerische Elemente: Die Bahn hat den S-Bahn-Halt Kaiserlei in den vergangenen Monaten umgestaltet und aufgewertet. Die Neugestaltung wurde von der Kreativagentur Quandel Staudt entwickelt. In die Modernisierung des Bahnhofs investierte die Bahn nach eigenen Angaben 375 000 Euro.

Eine Besonderheit sind laut Bahn die regionalen Bezüge im Farbkonzept: Grün erinnert an die ländliche Kulisse des „Gärtnerdorfs“ Oberrad, dem Ursprung der sieben Kräuter der Grünen Soße, und weist an der Station in Richtung Osten. Gen Westen zeigt blau. Die Farbe des Wassers im Main, der durch Offenbach fließt und eine wichtige Bedeutung für die weltoffene Großstadt hat – die in Kulturkreisen auch als Offenbach am Meer bekannt ist.

Diese zwei unterschiedlichen Farben erleichtern den Fahrgästen, sich in der Station zu orientieren und den richtigen Weg einzuschlagen. Unterstützt wird das Wegeleitsystem auch durch die Kennzeichnung der einzelnen Ein- und Ausgänge mit den Buchstaben A, B und C. Ein künstlerischer Höhepunkt ist der interaktive Augmented-Reality-Corner (AR), der in Zusammenarbeit mit Künstlerin Nadine Kolodziey entstanden ist, die an der Hochschule für Gestaltung (HfG) studierte. Über einen QR-Code wird der Instagram-Effekt auf dem mobilen Endgerät aktiviert. Nutzer tauchen so in eine virtuelle Welt mit lauter Farben und Formen ein – eine moderne Kunsterfahrung am Bahnhof.

„Kaiserlei zählt zu den am stärksten frequentierten Bahnhöfen in Offenbach. Es ist toll, dass diese S-Bahn-Station für unsere Fahrgäste neugestaltet wurde und ihnen ein attraktiveres und kundenfreundlicheres Gesamtbild bietet“, sagt Stefan Schwinn, Leiter Regionalbereich Mitte DB Station & Service AG. Ganz so euphorisch sehen es nicht alle Kunden, vor allem angesichts zunehmender Verschandelung: „Auch die Station Marktplatz war kurzzeitig schön, bevor alles angeschmiert wurde...“

Da kriegt die Aussage von RMV-Geschäftsführer Professor Knut Ringat ein ganz andres Gewicht: „Bahnhöfe sind der erste Berührungspunkt unserer Fahrgäste vor der Fahrt mit der S-Bahn oder dem Regionalzug. Wir alle wissen, wie wichtig der erste Eindruck ist.“

„Wir freuen uns sehr, dass bereits der dritte Offenbacher Bahnhof in neuem Licht erstrahlt. Besonders die regionalen Bezüge in der künstlerischen Gestaltung geben der Station ihren Charme“, betonen Bürgermeisterin Sabine Groß und Verkehrsdezernent Paul-Gerhard Weiß. „Im Namen der Offenbacherinnen und Offenbacher bedanken wir uns bei der DB und dem RMV und freuen uns auf viele schöne Instagram-Posts aus Offenbach.“

Bis April werden noch die beiden oberirdischen Glaspyramiden instandgesetzt und gestaltet. Für ein ganzheitliches Erscheinungsbild werden auch hier der Name sowie die Farben und Formen der Station aufgegriffen. Die Glaspyramiden standen Pate für die Dreiecksformen im Fliesenraster der Station. Die geometrische Strenge wird durch runde Schilder und die freundliche Farbigkeit aufgebrochen. Infos im Internet unter rmv.de