Stockbrot und Wasserspiele sind angesagt Offenbacher Kinder- und Jugendfarm lädt zum Toben ein

Viel Platz zum Toben gibt es auf der Kinder- und Jugendfarm. Wenn es für Ballspiele zu heiß ist, sorgt Katharina Blum mit dem Wasserschlauch für eine Abkühlung. Foto: Mangold

Offenbach (man) – Manche Kinder schauen heute zum ersten Mal auf der Offenbacher Kinder- und Jugendfarm am Buchhügel vorbei. Zum ersten Mal unter Leute zu gehen, die einander schon kennen, das ist nicht immer ein schönes Gefühl.

Einsam am Rand muss hier aber niemand stehen. Katharina Blum startet das erste Spiel. Wer den Ball zugeworfen bekommt, nennt seinen Namen und macht eine zur Phonetik passende Bewegung. Alle anderen machen diese nach.

Zum 10. Mal stand am Buchhügel der Weltspieltag auf dem Programm. Der ist im Kalender zwar für den 28. Mai notiert, „aber wir feiern den Tag immer letzten Freitag davor“, erklärt Karin Schmitz-Roeckerath. Seit der Eröffnung der Jugendfarm ist die hauptamtliche Betreuerin mit von der Partie.

Urlaub für ein paar Stunden

Auf Mütter mit Kleinkindern wirkt der Aufenthalt in der Farm nicht selten wie Urlaub für ein paar Stunden. Das trifft zumindest auf Jessica Rizeq zu, deren Kinder drei und fünf Jahre alt sind. Regelmäßig kommt Rizeq mit dem Nachwuchs von der Mühlheimer Straße rüber, auch wenn die nicht gerade ums Eck liegt, „hier können sich die Kinder miteinander oder auch mal alleine beschäftigen“. Nicht viel anders empfindet das ihre Freundin Asana Amadou, deren beiden Jungs im gleichen Alter im nächsten Spiel versuchen, dem Wasserstrahl zu entkommen.

Für Ballspiele ist es heute auf dem Buchhügel zu heiß. Es wird noch viele Jahre dauern, bis die Apfel-, Pflaumen- und Esskastanienbäume hoch genug gewachsen sind, um als Schattenspender zu taugen.

Wasser- statt Ballspiele

Passend zum Wetter kommt also statt des Balls der Wasserschlauch zum Einsatz. Katharina Blum steckt das Feld ab, in dem sich die Kinder bewegen dürfen. Bis dahin darf der, der den Schlauch hält, auch spritzen. Auf keinen Fall ein paar Meter weiter, sonst werden die Eltern nass. Wen es in einem Durchgang zuletzt erwischt, der darf in der nächsten Runde die Kollegen nass spritzen.

Finja Herold hält sich zum Finale den Schlauch über den Kopf. Die Zehnjährige erzählt dann am Getränkestand, sie komme jeden Tag her, „bei Wind und Wetter“, kümmere sich um die Ponys und die Kaninchen. Von denen lässt sich heute nur ein schwarzes blicken. Die anderen verkriechen sich bei diesen Temperaturen. Beim Stockbrot backen über dem Lagerfeuer ist Finja freitags ebenfalls immer dabei.

Lagerfeuer brennt auch bei Sommerhitze

„Stockbrot ist sowieso immer ein Renner“, sagt Renate Mettin, die mit ihren Enkeln Alex und Oliver gekommen ist. Die pensionierte Lehrerin schätzt die Kinder- und Jugendfarm besonders, „weil es hier für jedes Alter Beschäftigung gibt“.

Wer bereits Kindergeburtstage für den eigenen Nachwuchs veranstaltete, der weiß, wie anstrengend das zu Hause sein kann. Deshalb empfiehlt Mettin, die hier selbst schon den fünften Geburtstag eines Enkels feierte, die Kinder- und Jugendfarm als Feierort: „Die Zeit verging wie im Flug.“

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