Mehr Spielflächen für Kinder Offenbacher Schulhöfe sollen auch am Wochenende öffnen

Gemeinsam brachten Bürgermeister Peter Schneider (von links), Schulleiter Oliver Schröder, GBM-Bereichsleiter Stefan Tischberger und die Hausmeister Grazyna Urbanski und Jörg Oehm das Hinweisschild für den neuen Kinderspielhof an der Mathildenschule an. Foto: Stadt Offenbach

Offenbach (red) – Die Stadt Offenbach hat – zunächst als Pilotprojekt bis Jahresende – die Schulhöfe ausgewählter Schulen an Nachmittagen und an Wochenenden geöffnet, damit Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 14 Jahren dort spielen können. Damit setzt sie einen Stadtverordnetenbeschluss um, wonach in verschiedenen Stadtteilen zusätzliche Spielflächen zur Nutzung gestellt werden sollen.

Nach einer erfolgreichen Testphase soll die Öffnung der Schulhöfe an Albert-Schweizer-, Beethoven-, Geschwister-Scholl-, Goethe-, Humboldt-, Lauterborn-, Leibniz- (Parkstraße), Ludwig-Dern-, Mathilden-, Rudolf-Koch-, Schiller-, Uhland- und Wilhelmschule sowie an der Schule Bieber und der Grundschule Buchhügel auf Dauer beschlossen werden. „Die neuen Kinderspielhöfe bieten die Chance, Kindern gut geeigneten Raum zu geben, der abseits der Gefahren des Straßenverkehrs vorhanden ist“, sagte Bürgermeister und Bildungsdezernent Peter Schneider, der zur Vorbereitung der Maßnahme einen Besuch der Mathildenschule unternahm.

Mehr Spielfläche

In den Schulen stößt die Öffnung der eigenen Außenflächen durchaus auch auf Skepsis, weiß Bürgermeister Schneider. „Sowohl als Schulleiter der Mathildenschule als auch als Mitglied des Vorstands der Interessengemeinschaft Offenbacher Schulleiter (IGOS) sehe ich die Maßnahme mit gemischten Gefühlen“, sagte Schulleiter Oliver Schröder beim Anbringen des neuen Hinweisschildes am Pausenhof der Mathildenschule.

„Einerseits liegt es auf der Hand, dass den Offenbacher Kindern gerade in der Innenstadt mehr attraktive Spielfläche zur Verfügung gestellt werden muss, andererseits muss Vandalismus und Übergriffen vorgebeugt werden.“ Viele Schulhöfe seien von außen nicht gut einsehbar, was insbesondere an Wochenende zu größeren Problemen führen könnte. „Die Schulen im IGOS wünschen sich deshalb die Einbindung benachbarter Jugendzentren oder generell die Unterstützung durch die Jugendhilfe der Stadt Offenbach. Mit diesen Einrichtungen arbeiten die meisten Offenbacher Schulen schon jetzt sehr konstruktiv und vertrauensvoll zusammen; diese Verbindungen sollte die Stadt im Fall der Kinderspielhöfe konkret nutzen“, rät Schröder.

Schneider dankte Schröder sowie den anderen Schulleitungen für die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. „Ich werte dies als Vertrauensvorschuss.“ Er versprach bis Ende des Jahres sehr genau im Auge zu behalten, wie sich die Öffnung der Schulhöfe auswirkt. „Sollten sich an einzelnen Schulen Probleme ergeben, kann dort im Extremfall der Pilotversuch auch wieder beendet werden.“

Paten sollen Schulhöfe im Auge behalten

Im Januar 2017 soll die Wirkung der Öffnung ausgewertet werden, dann will Schneider dem Magistrat die dauerhafte Regelung zur Beschlussfassung vorlegen. „Dabei werden sich alle Beteiligten einbringen können.“ Damit für die Schulhausverwaltungen keine Mehrarbeit entsteht, sucht die Stadt nun mit den Partnern „Besser leben in Offenbach“ und der GBM Gebäudemanagement GmbH, die für die Unterhaltung der städtischen Liegenschaften zuständig ist, Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer: Sie sollen als Schulhofpaten ab und an nach dem Rechten sehen. „Ich hoffe, dass wir bald für jede betroffene Schule Paten haben, die sich ein wenig kümmern.“ Offenbacher, die sich diese ehrenamtliche Tätigkeit vorstellen können, sollten in unmittelbarer Nähe zu den Schulen wohnen und vor allem an den Wochenenden in der Zeit von 11 und 16 Uhr immer mal wieder ein Auge auf die Schulhöfe werfen.

„Ihre einzige Aufgabe besteht darin, bei außergewöhnlichen Vorkommnissen wie Beschädigungen und Vandalismus Ansprechpartner bei der GBM oder der Stadtpolizei zu kontaktieren und zu informieren“, erläutert Bürgermeister Schneider. Wer also in unmittelbarer Nachbarschaft zu den genannten Schulen wohnt und Interesse an einer solchen Aufgabe hat, möge sich mit Sabine Süßmann, der Leiterin des Projekts „Besser leben in Offenbach“, unter der Telefonnummer 069 840004156 in Verbindung. Sie beantwortet gern unverbindlich alle Detailfragen.