Oberbürgermeister Schwenke empfängt Sternsinger aus zwei Gemeinden Segen auch fürs Rathaus

Sternsinger der Gemeinden St. Pankratius und St. Marien durften symbolisch den Segen ins Rathaus bringen. Oberbürgermeister Felix Schwenke empfing sie nach den gängigen Corona-Regeln. Foto: Klein

Offenbach – „Stern über Betlehem“ tönt es aus der kleinen Musikbox, als Oberbürgermeister Schwenke vors Rathaus tritt. Gespannt erwarten ihn die Jungen und Mädchen aus St. Pankratius und St. Marien. Die Sternsinger-Aktion ist freilich deutlich geschrumpft – zum zweiten Mal in Folge. 2022 sollte wenigstens der traditionelle Empfang im Rathaus stattfinden – pandemiebedingt auf dem Stadthof.

In Bürgel konnten die Pankratius-Sternsinger wieder nicht von Haus zu Haus ziehen und Spenden für das Kindermissionswerk sammeln. Stattdessen wurde der Segen den Gläubigen auf Bestellung in den Briefkasten geworfen. Nun sind die elfjährige Selina und die zehnjährigen Zwillinge Paul und Louis auf den Stadthof gekommen. Jede Gruppe gibt ihrem Stern in der Vorbereitung einen Namen, ihrer heißt Jaquelin, erzählen sie. Nicht mehr von Tür zu Tür zu gehen, vermissen die drei sehr. Selina erzählt, dass sie vor drei Jahren, drei Tage Spenden gesammelt hat und jeden Tag Muskelkater hatte. Und Paul hat mehr als 10 000 Schritte auf seinem Handy gezählt.

In St. Marien gab es am 2. Januar einen Aussendungsgottesdienst und einen Abschlussgottesdienst in St. Paul. Am Ende bekamen die Gläubigen von den Sternsingern auf Wunsch und gegen eine Spende den Segen überreicht. Wurden vor zwei Jahren noch Sterne gebastelt und sich intensiv vorbereitet, beschränkte sich in diesem Jahr die Vorbereitung auf das gemeinsame Schauen des Films des Kindermissionswerks. „Es ist nicht mehr so ein Ereignis. Die Erlebnisse, die wir hatten, haben uns auch als Team gestärkt“, sagt die 16-jährige Mac-Queen. „Es ist unpersönlicher geworden“ ergänzt Yonathan. „Sticker herausgeben ist nicht so persönlich, als wenn wir von Haus zu Haus gehen.“

Als ihm im Stadthof die Spendenbüchse entgegen gehalten wird, muss der Verwaltungschef peinlich berührt feststellen, dass er kein Bargeld dabei hat. Aber er verweist darauf, dass er eine Spende an die Gemeinden überwiesen habe. Neben der Brauchtumspflege, diene die Sternsinger-Aktion ja auch einem guten Zweck. In diesem Jahr sind die Spenden für die medizinische Hilfe für Kinder im Südsudan bestimmt. Auch in St. Josef im Musikerviertel blieben die Sternsinger zuhause. Den Segen bekamen die Gläubigen zugeschickt oder konnten ihn sich beim Sternsinger-Gottesdienst mitnehmen. Lediglich in St. Nikolaus in Bieber waren die Sternsinger persönlich unterwegs. Sie mussten aber vor den Häusern bleiben und die Gruppen bestanden zumeist aus Geschwistern. Allerdings musste auch das gemeinsame Mittagessen ausfallen, bedauert Gemeindereferent Andreas Kaufer-Moreth.

VON PETER KLEIN