Oweroure helau: Nach zweijähriger Amtszeit wieder ein neues Prinzenpaar Boris I. und Sandra I. regieren bald die Narren

Das künftige Prinzenpaar: Boris I. und Sandra I. – mit Nachnamen Reisert, wie das Prinzenpaar vor 70 Jahren. Foto: ziesecke

Ober-Roden – Es war gar nicht einfach, Prinz André wollte nicht gehen: „Aller guten Dinge sind drei!“ Und da er pandemiebedingt mit seiner Prinzessin Annika schon zwei Kampagnen in Amt und Würden war, fiel der Abschied schwer. Doch ein Gespräch unter allerbesten Freunden klärte die Lage, und so konnten am Samstag kurz nach 11.11 Uhr Boris und Sandra Reisert als künftige Regenten strahlend aus dem Rathausfenster winken.

Die Wahl war nicht ganz überraschend, hatten sie es doch vor zwei Jahren schon anvisiert – so brauchten TG-Chef Karlheinz Weber keine großen Überredungskünste.

„Die zwei sind in Ordnung, soweit ich’s saache kann. Sie zieh’n sich über Fastnacht orange und grün an. Sie sind aus ’em Ort und euch allen bekannt: Sie vertraten unsre Fastnacht schon in ganz Hessenland“, verkündete es Sitzungspräsident Sascha Reisert laut über den Rathausplatz. Hier schaute der TG-Elferrat gemeinsam mit einer coronabedingt überschaubaren, bunt gekleideten Narrenschar gespannt nach oben, während der TG-Musikzug die lang vermissten närrischen Klänge aufspielte.

Der Bruder des künftigen Prinzen löste das Rätsel auch mit Stolz: „Vor 70 Jahren war es auch schon so, was ich zu proklamieren besonders genieß: dass ein Prinzenpaar mit Namen „Reisert“ hieß!“ Das war Opa Hans 1952, dazu kam der andere Opa Theo Koser, der einmal in Jügesheim und einmal Ober-Roden die Narrenschar anführte. Doch auch Sandra, geborene Charwat, hat eine lange närrische Tradition: Auch ihre Großeltern waren zweimal in Neu-Isenburg Prinzenpaar. Jetzt also die Enkel: Boris, weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt als geschliffener, scharfzüngiger und vor allem turboschneller Fastnachter in der Bütt’, ist 35 Jahre alt, Sandra 31. Beide sind Lehrer, er in Dreieich, sie in Münster, und beide freuen sich ganz närrisch auf die Kampagne, die sie voll genießen wollen: „Ich habe alle auswärtigen Termine abgesagt“, erklärt der künftige Prinz, „wir wollen uns ganz auf Rödermark konzentrieren!“ In der ersten TG-Fastnachtssitzung am 29. Januar werden Boris I. und Sandra I. ihre Vorgänger André und Annika ablösen. Bleibt zu hoffen, dass die Bürger bis dahin vernünftig sind und die Kampagne starten kann.

VON CHRISTINE ZIESECKE