Zuvor hatten weit mehr als 1 000 gut gelaunte Närrinnen und Narren, mehr als in den vergangenen Jahren, am Samstag die 45 Gruppen erwartet. Angeführt wurde der närrische Lindwurm durch die vielen Gruppen der TS und der TG und abgerundet vom Kinderprinzenpaar Paul I. und Lotte I. im Cabrio und dem großen TG-Prinzenwagen mit den Tollitäten Dominik I. und Franzi I. Dazwischen gab’s diesmal kaum politisch oder sozialkritisch Herausforderndes. Die Gruppen präsentierten viele Themen auf reizvolle Art.
Neben den lautstark vertretenen Musikvereinen hatten sich diesmal fast alle Kindergärten zusammengetan, erstmals auch die Urberacher. Sie zogen unter dem Motto „Gemeinsam wachsen“ in einer nicht endenden Schar bunter Blumen durch den Ortskern. Wie immer gab’s kurze Pausen, die den Gardegruppen der TS und der TG die Möglichkeit zum Tanzen gaben, denn die Bahnschranke ließ sich auch an diesem Nachmittag nicht außer Kraft setzen. Die sportlichen Gufies liefen mit schweren Hanteln bestückt als Goofies mit, die Frohsinn-Frauen als „bunte Töne“. Das Après-Ski-Komitee erinnerte an den im vergangenen Jahr verstorbenen Freund und Sponsor Jens Langer, und das Kolpings-Traumschiff schipperte mitsamt seiner Töpfe rührenden Köchin durch die närrischen Wogen. Der Skiclub, der im vorigen Sommer sein 50-jähriges Bestehen gefeiert hatte, kam mit der Vinzent-Schrod-Gedächtnisgondel vorbei und warb für die Rödermärker Skischaukel. Die „Freunde der Nacht“ fanden, vier mal elf Jahre seien genug und plünderten ihren Kostümschatz – „kostenlos“.
Nicht nur Vereine, auch lose Gruppen liefen beim Zug mit. Unter ihnen waren die „Pflegeengel“, die dalmatinerhaft nicht zu übersehen waren, die Knochehüpper, Knüt oder die Orkas: „Wir sind die Orkas, eine private Gruppe, die auch alles selber finanziert.“ Einer der Transport-Traktoren nutzte die Chance, auf seiner Schaufel – völlig neutral – für regionale Produkte zu werben.
Zwar blieb es trocken, doch die Gefahr kam dennoch von oben: Es regnete ohne Ende Bonbons, Gummibärchen und andere Wurfgeschosse wie etwa Taschentücher, die kleinen Narren waren voll beschäftigt – und wer im Ort bekannt ist, bekam auch kleine „Aufmunterer“ gereicht. Damit ging’s beschwingt in die große Straßenfastnacht nach dem Sturm.