Hans Röhrig ist ein nimmermüder Leichtathlet der Turnerschaft Fast 7 000 Sportabzeichen auf den Weg gebracht

Hans Röhrig (Mitte) ist mit seinem Team so gut wie immer da, wenn es bei der TS etwas zu tun gibt. Bild: eyssen

Ober-Roden – Fußball hat Hans Röhrig bei der Turnerschaft auch mal gespielt. 1954 stand er sogar beim ersten Fußballspiel auf dem Platz, als die gerade gegründete Schülermannschaft gegen die Germania antrat. Bekannt ist der 79-Jährige aber vor allem als Leiter der Leichtathletikabteilung, deren Chef er seit der Wiedergründung 1980 ist, und der Sportabzeichen-Aktionen.

Sportabzeichen wurden im Verein schon ein Jahr vorher vergeben. „Im Frühjahr 1979 haben wir auf dem Sportplatz angefangen mit den einzelnen Disziplinen“, erinnert sich Röhrig, der die Sportabzeichen-Gruppe bei der TS mit Albrecht Hortien ins Leben gerufen hatte. „Da waren unter den Kindern ein paar gute Talente dabei. Da dachte ich mir, da könnten wir doch wieder eine Leichtathletikabteilung gründen.“ Gesagt, getan: Wiedergründung deshalb, weil bei der TS eigentlich ab 1921 gelaufen, gesprungen und geworfen wurde, diese erste Phase der Leichtathletik aber 1933 durch das Vereinsverbot der Nationalsozialisten endete. Nach dem Neustart 1980 entwickelte sich die Abteilung sehr gut. „Fortan sind wir jedes Jahr zu Sportfesten und zu Meisterschaften gefahren. 1982 haben wir die ersten Kreismeistertitel eingefahren“, blickt Hans Röhrig auf die Anfänge zurück. 1983 bis 1991 waren aus sportlicher Sicht die erfolgreichsten Jahre. „Da haben wir große Talente gehabt“, sagt Röhrig. Marcel Kunkel wurde Deutscher Jugendmeister im Kugelstoßen, hinzu kamen zahlreiche Hessenmeistertitel für die TS, unter anderem auch für Röhrigs Sohn Jens.

Auch heute freut sich Hans Röhrig, dass die Abteilung gut aufgestellt ist. Unter anderem gibt es mehrere Kinder- und Jugendtrainingsruppen. Die Vereinsarbeit mache weiterhin Spaß, erzählt Röhrig. Der Hauptgrund dafür, dass er auch heute noch als Abteilungsleiter aktiv ist: „Ich bin immer dabei geblieben, weil wir ja auch viele Erfolge hatten.“ Nur als Übungsleiter hat Röhrig, der auch viele Jahre Mitorganisator des „wumboR“-Laufs war, Ende 2019 nach 40 Jahren aufgehört. Röhrig freut sich, dass die Sportabzeichen-Gruppe bis heute ein wichtiger Bestandteil der Abteilung ist. 23 Absolventinnen und Absolventen waren es im ersten Jahr. Im Laufe der Zeit wuchsen die Teilnehmerzahlen, auch dank der Kooperation mit der Trinkbornschule, die seit 2008 ihre Bundesjugendspiele bei der TS veranstaltet. „Die Kooperation läuft sehr gut“, lobt Röhrig die Zusammenarbeit, von der beide Seiten profitieren. Bis zu 400 Sportabzeichen werden mittlerweile bei der TS im Jahr verliehen, 6 657 waren es bislang insgesamt seit 1979. Die Zahl der Ehrenämter von Hans Röhrig beschränkt sich übrigens nicht nur auf die Turnerschaft. Er war auch 33 Jahre im Vorstand des Leichtathletikkreises Offenbach/Hanau tätig, das Amt des Kreis-Sportwartes gab er Ende 2022 nach 26 Jahren ab. Bereits 2018 wurde Röhrig für sein Engagement als Übungsleiter und ehrenamtlicher Funktionär sowie für seine Erfolge während seiner aktiven Zeit mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes ausgezeichnet. Hans Röhrig, der seit 1958 Mitglied bei der TS ist, war nämlich auch selbst ein erfolgreicher Sportler. Seine ersten Wettkämpfe bestritt er für die TS, in seiner aktiven Zeit startete er später für den ASC Darmstadt und die SSG Darmstadt. Unter anderem wurde Röhrig, der die 10 000 Meter in 30:46 Minuten und die 1 000 Meter in 2:31 Minuten lief, 1965 Deutscher Juniorenmeister im Crosslauf, hinzu kommen sieben Hessen-, 15 Bezirks- und 18 Kreismeistertitel im Crosslauf und über längere Distanzen auf der Bahn. Gerne erinnert sich Röhrig unter anderem auch an den dritten Platz bei den Süddeutschen Meisterschaften über 5000 Meter 1968 und an Berufungen in Hessen- und DLV-Teams, in denen er teilweise gemeinsam mit Olympiateilnehmern lief.  
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