Rödermark: Unvergessliche Tage für Teilnehmer Kinder lieben singen, tanzen, klatschen

Bei den Kinderbibeltagen präsentierte sich die evangelische Kirchengemeinde Ober-Roden als sehr lebendig. Das Foto zeigt alle Kinder und Teamer. Foto: Berker

Rödermark (zsb) – Streit unter Geschwistern - das kennen die allermeisten der über 60 Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren, die an den Kinderbibeltagen in Rödermark teilnahmen, gut. Da fallen manchmal so Sätze wie: „Ich durfte das damals nicht!“ oder „Kannst du doch machen, du bist größer“. Auch in der Bibel gibt es Geschwister, die großen Streit hatten. Das lernten die Kinder in der Woche nach Ostern.

Das Thema der Kinderbibeltage war die Geschwistergeschichte von Jakob und Esau. Jeden Morgen sahen die Kinder Szenen aus dem selbstgeschriebenen Theater, das sich an der Bibelgeschichte im ersten Buch Mose orientierte. Sie lernten Jakob und Esau kennen, Zwillingsbrüder, die unterschiedlicher nicht sein konnten und so in ständiger Rivalität standen.

Spannung und Gefühle

Esau stand in der Geschichte der Segen zu, den der Vater seinem erstgeborenen Sohn schenkt. Jakob erschlich sich dieses Recht allerdings durch eine List, empfing den Segen und musste dann vor seinem rachsüchtigen Bruder fliehen. Er ging einen weiten Weg und arbeitete viele Jahre für seinen Onkel. Dort heiratete er und beschloss schließlich zurück nach Hause zu kehren und seinen Bruder um Verzeihung zu bitten. Jakob kämpfte mit sich, seinem Gewissen, seinem Glauben und kehrte zweifelnd heim, wo ihn sein Bruder überraschend mit offenen Armen empfing und ihm verzieh. Diese Geschichte voller Spannung und Emotionen, in der in vergangenen Woche auch ein Schaf und ein Huhn, Handpuppen, Platz fanden, begleitete die Kinder nicht nur in der Morgenandacht, mit der es Mittwoch bis Samstag um neun Uhr begann, sondern auch in der Gruppenzeit danach.

Abenteuer darf nicht fehlen

In fünf Gruppen mit den Namen Sternschnuppen, Füchse, Küken, Bäumchen und Wölkchen wurden die Kinder nach Altersgruppen eingeteilt und verbrachten den Vormittag damit, sich kennenzulernen, zu basteln, zu spielen und mit Vielem mehr. Auch ein Ausflug zur Rodau und Stationen auf dem Gelände boten viel Abenteuer für einige Kinder. Zum Mittag hin trafen sich dann alle im großen Saal zum gemeinsamen Mittagessen, vorbereitet von einzelnen Jugendlichen und helfenden Eltern der Kinder.

Im Anschluss folgte die Freispielzeit. Dank des wunderbaren Sonnenscheins und warmen Temperaturen hatten alle Spaß an Spielen auf dem Gelände. Fußball, Kreide malen, Stopptanz, Springseilspringen und vieles mehr begeisterte die Kinder jeden Tag. Besonders viel Freude fanden viele auch bei der Musik. Mit Gitarre, Ukulele, Cajon, Querflöte, Klarinette und dreimal Gesang begann und endete jeder Tag.

Kinder sind begeistert

Damit die Kinderbibeltage so gelingen konnten, war natürlich ein großes Team an Helfenden nötig. Schon Monate vorher begann die Vorbereitung. Ein Team aus 26 Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den Gemeinden fand sich zusammen, der Inhalt wurde erarbeitet, die Tage geplant, Musik und Theater geprobt und Material besorgt.

Neben dem Ehrenamt lebten die Kinderbibeltage, auch „Kibiwo“ abgekürzt, durch und dank den Gemeindepädagoginnen Mairine Luttrell und Elke Preising, die immer wieder aufs Neue viel Engagement, Herz und Begeisterung zeigten und alle mitrissen. Als gemeinsames Projekt der Evangelischen Gemeinden in Ober-Roden und Urberach sind die Kinderbibeltage jährlich das größte Event für Kinder. Abwechselnd finden sie in den beiden Orten statt, dieses Jahr war Ober-Roden an der Reihe.

Im Abschlussgottesdienst am Sonntag um 11.15 Uhr zeigten die Kinder dann auch ihren Eltern und dem Rest der Gemeinde, was sie in der Woche erlebt hatten. Die Besucher der komplett gefüllten Kirche sangen, freuten sich, applaudierten und waren gerührt. Im Lied „Immer Ich“ hieß es: „Wer wird 2019 wieder dabei sein?“ und die lauten „ICH“ Schreie der Kinder verrieten, dass es auch im nächsten Jahr wieder schöne lebendige Kinderbibeltage geben wird.