Jugendzentren lassen kreativen Neulingen Freiraum zur Entfaltung Musikalischer Aufbruch

„High G“, „Anakin Luv“ und Kornél Nadudvari (von links) machen in Urberach im Musikstudio des „SchillerHauses“ musikalisch gemeinsame Sache.

Rödermark – Die Rödermärker Jugendzentren sind Keimzellen freier Entfaltung. Musik spielt dabei eine große Rolle. Zweimal die Woche bietet zum Beispiel das „SchillerHaus“ in Urberach eine Rap-AG unter Leitung von Jugendarbeiter David Bohlmann an – im eigenen Studio, wohlgemerkt. Dort entstand nun der erste eigene Song einer jungen Frau, die zwar eine Lehre als Verkäuferin anstrebt, sich aber auch Erfolge in der Musikbranche wünscht: Anne Kranich.

Ihr Produzent Christian Groh (32) hatte als Jugendlicher das Studio im „SchillerHaus“ aufgebaut und kehrte nun als Rapper mit Künstlernamen „High G“ für das Lied „Wiedersehn“ an seine alte Wirkungsstätte zurück.

Anne Kranich, die sich als Sängerin „Anakin Luv“ nennt, und „High G“ kennen einander über familiäre Beziehungen. „Die ersten Zeilen für ,Wiedersehn“ entstanden mit Bleistift und Zettel am Küchentisch. Innerhalb eines Tages hatten wir einen Ohrwurm geschaffen“, erzählen die Beiden ungezwungen bei einem Treffen im „SchillerHaus“. Mit dabei sind auch die Mutter der 19-Jährigen Newcomerin, Sylvia Kranich-Lahr, und Freizeitmusiker Kornél Nadudvari aus Urberach. Der junge Mann ist Bassist in der Band „Hard of Stone“ und spielt in der Europasonggruppe der Ober-Röder Oswald-von-Nell-Breuning-Schule die Akustikgitarre.

Den 18-Jährigen lernten Anne Kranich und Christian Groh auf der Ober-Röder Kerb kennen, als er dort aus reiner Lust am Musizieren mitten im Volk Gitarre spielte. Spontan hatte „High G“ die Idee, zusammen mit Nadudvari eine Akustikversion von „Wiedersehn“ zu arrangieren. „Den müssen wir haben, hab’ ich gedacht.“ Die Produktion beginnt demnächst in Offenbach im Studio von „Tollpatsch-Musik“. Groh, der schon seit Jahren in der Musikszene unterwegs ist und oft auf der Bühne gestanden hat, ist im eigentlichen Berufsleben Textildrucker und betreibt in Ober-Roden seine Firma „Textile Dinge“. Anne Kranich wiederum strebt eine Lehre als Verkäuferin an. Für „Wiedersehn“ gingen die zwei nicht nur ins Studio, sondern nahmen auch ein Musikvideo auf.

Drehort war an einem Zehnstunden-Arbeitstag das JUZ in Ober-Roden.Gemeinsam rappen und singen sie in dem Song im Hip-Hop-Stil über Gefühle und Situationen, die jeder erleben kann. Auch geht es in „Wiedersehn“ darum, dass ein Abschied immer neue Türen öffnet und durchaus etwas Positives sein kann. „Anakin Luv“ will in erster Line Spaß haben beim Singen und Texten und Freude vermitteln. Unbekümmert sagt sie: „Wenn das funktioniert, wird es toll.“

Von Bernhard Pelka