Deftige Kost für Magen und Ohren Orwischer Kerbauftakt beim Herschwert

Schon am Freitagabend voll besetzt: Der Scooter war wieder einer der Renner bei der Urberacher Kerb. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Traditioneller Kerbauftakt im Knappschen Hof – diesmal mit perfektem Wetter und einer Art „dialektischen“ Annäherung zwischen Orwisch und Ober-Roden.

Der Herschwert und sein Team sorgten fürs leibliche Wohl, der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) für eine ausgewogene Präsentation Orwischer wie Owweräirer Mundart, wie schon im Vorjahr launig moderiert von der HGV-Vorsitzenden Patricia Lips, während „uff de Gass“ allmählich die Kerb startete. „Sellemols uff de Gass“ lautet auch der Titel des druckfrischen Kalenders 2017, den Rita und Edu Dutiné vom HGV vorstellten und verkauften.

Die Vergänglichkeit stand mehrfach im Mittelpunkt der Dialektbeiträge im Knappschen Hof: so etwa, dass „Sahneleffel“ und „Zuggerzang“ nur noch unbenutzt „im Kicheschränksche herumleie“ – darüber sinnierten Christina Knapek und Clarissa Klünder.

Beim Herschwert haben alle Spaß an der Mundart

Noch weiter nach vorn schaute Herbert Sulzmann, der in einem unnachahmlichen gesungenen Monolog höchst humorvoll, aber hintergründig überlegte, was man am besten kurz vor seinem eigenen Tod noch alles tun solle. Musik mit bekannten Klängen, aber neu getexteten Worten brachte Wolfgang Seitz neben seiner Gitarre mit in den Hof, und das Orwisch-Owweräirer Gespann Peter Knapp und Norbert Köhler bewies wieder einmal, dass man sich musikalisch fetzen, vor allem aber bestens ergänzen kann.

Umrahmt wurde das ganze Geschehen von den Rodauschiffern, und Besuch bekamen die Gäste an diesem Abend natürlich auch von den Kerbburschen, allen voran Kerbvadder Maximilian Sturm mit der Kerbfahne.

Vorfreude kam dabei schon auf den Freitag in gut zwei Wochen auf: dann wird auch in Ober-Roden die Kerb im Dinjerhof mit ein paar Mundart-Zuckerstückchen eröffnet, unter anderem mit dem zweiten Akt des Kerbtheaters.