Posaunenchor präsentiert „Best of 50“ Lauter Lieblingsstücke

Beim Posaunenchor Bergen-Enkheim gab es ein Wiederhören mit „Pink Panther“ und Co. Bild: Jürgen Schuh/p

Bergen-Enkheim (red) – Zum 50. Geburtstagskonzert hat der Posaunenchor Bergen-Enkheim zwölf seiner ihm liebsten Stücke der letzten Dekaden ins Sommerprogramm 2023 geschrieben. Zudem animierte er ehemalige Mitglieder, ihre Instrumente zu reaktivieren – und eine ganze Anzahl ließ sich mitreißen, bei „Highland Cathedral“ mitzuspielen.

Die Programmgestaltung hatte ungewöhnlicherweise der Posaunenchor selber in die Hand genommen – im wahrsten Sinne des Wortes. Chorleiter Ralf Schuh, mittlerweile 30 Jahre mit dem Taktstock ausgerüstet, hatte die Mitglieder aufgefordert, ihre liebsten Stücke der vergangenen Jahre auszuwählen und einzureichen. Daraus entstand dann eine Liste von etwa 20 Kompositionen, von denen es dann die zwölf Titel mit den meisten „Likes“ ins Programm zum 50-jährigen Jubiläum des Evangelischen Posaunenchors Bergen-Enkheim schafften.

Zum Auftakt schlich der „Pink Panther“ von Henry Mancini in der Version von Christian Kraus in den Hof an der Conrad-Weil-Gasse. Auf ihn folgte die „Suite for Brass“, die Richard Roblee im Jahr 2000 komponiert und dem Quintett „Blech-Mafia-Nürnberg“ gewidmet hat. Der 25-köpfige Posaunenchor brachte mit dem geforderten Swing die Zuhörenden trotz der immer noch hohen Temperatur ins Schwingen.

Vor 50 Jahre war der Posaunenchor vom damals neuen Pfarrer Geigenmüller initiiert worden, wie Moderatorin Sabine Pfeffer – ihrerseits seit 50 Jahren im Ensemble – erwähnte. Mit Co-Moderator Michael Schönherr ließen sie die Chor-Geschichte Revue passieren, in der nicht nur Musik, sondern auch Geselligkeit einen wichtigen Platz einnahm und -nimmt. Dazu gehören nicht nur das Mitmachen bei den Kirchentagen wie zuletzt in Nürnberg, sondern auch die vielen Freizeiten, bei denen für das jeweils kommende Konzert geübt aber auch die Umgebung erkundet wird und natürlich die Begleitung von Gottesdiensten.

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„Jesus Christ Superstar“ forderte vom Musikensemble alles, denn gerade die vielen Tempo- und Vorzeichenwechsel machen das Stück so klangvoll wie unverwechselbar.

Zu „Highland Cathedral“ hatte sich das Ensemble Originelles ausgedacht: Im Vorfeld waren Adressen der einstigen Chormitglieder ausgegraben worden und sie wurden mit einer Einladung bedacht, doch ihre Instrumente notfalls zu entstauben und einzuölen, denn sie sollten bei diesem Stück mit dabei sein. Eine ganze Reihe Ehemaliger fand die Idee umsetzungswürdig und machte sich daran, den entschwundenen Ansatz wieder zu reaktivieren, um bei dem Stück mitzuspielen. Zusammen mit den Jungbläsern verfehlte der Posaunenchor so die Geburtstagszahl nur knapp. Die Trompeten verstärkte zudem Christian Kraus, der seiner Piccolo-Trompete Töne entlockte, von denen andere kaum zu träumen wagen.

Eine Erinnerung an die Atomkatastrophe im japanischen Fukushima 2011 ist der „Song of Japan“. Das Projekt entstand als Zusammenarbeit japanischer Posaunisten, die außerhalb Japans leben und soll die von der Katastrophe betroffene Bevölkerung durch Musik aufheitern. Die Posaunen des Chores ließen bei ihrem intensiven Spiel Gänsehaut entstehen.

Ihr bereits beachtliches Können demonstrierten auch die von Ralf Schuh betreuten Jungbläser mit „Medallion Call“ und „Black Pearl“ aus „Fluch der Karibik“. Jazzig wurde die Zugabe mit „Barrelhousin’“ und nochmals erklang in voller Besetzung „Highland Cathedral“.

Die anschließende Abendserenade im Conrad-Weil-Hof präsentierte des Frankfurter Alphorn-Ensemble mit Sehnsucht nach den Bergen weckenden Klängen der langen Holzinstrumente.

Kulinarisch blieben ebenfalls keine Wünsche offen: Erst kühle Getränke und dann der Griff zum Gebratenen – die Reihenfolge bewährte sich bestens. Zudem waren die Zuhörer rasch in Gespräche vertieft – der 50. Geburtstag des Posaunenchores geriet zum großen Erfolg.