Emmanuel Ogbunwezeh referiert beim Winterprogramm der Landfrauen Über die Bildung der Mädchen in Nigeria

Gespannt haben die Landfrauen dem Vortrag von Emmanuel Ogbunwezeh zugehört. Er hatte sich sogar extra in Schale geschmissen. Den Damen gefiel das schwarze Sakko. Foto: p

Bergen-Enkheim (red) – Der erste Referent des Winterprogramms der Landfrauen war am Montag, 20. November, Emmanuel Ogbunwezeh von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte und dort zuständig für Afrika.

Gleich zu Beginn eroberte Ogbunwezeh die Herzen der anwesenden Damen, indem er ihnen erzählte, dass er sich extra für sie ein Sakko angezogen hat. Auch werde er seinen Vortrag im Stehen halten, denn in seinem Heimatland Nigeria sei es selbstverständlich, dass Männer aus Respekt vor Müttern aufstehen.

Das Thema des Abends war „Recht auf Schule – Mädchen in Nigeria“. Ogbunwezeh berichtete über den von ihm ins Leben gerufenen Verein „Schülerinnen-Patenschaften“, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, nigerianische Mädchen aus armen Verhältnissen Bildung zu ermöglichen.

Leider sei das in seinem Heimatland nach wie vor problematisch, weil Schulgeld, Schulkleidung und Unterrichtsmaterial von den Eltern aufgebracht werden muss. Da aber rund 80 Prozent der nigerianischen Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt, gehen viele Kinder gar nicht zur Schule.

Bildung sei aber umso wichtiger, da die Terrorgruppe Boko Haram sich zur Aufgabe gemacht hat, die westliche Kultur in Afrika auszulöschen. Nach Auffassung dieser Gruppe ist Bildung für Mädchen Sünde, denn sie sollten ausschließlich auf die ehelichen Pflichten vorbereitet werden. Generell wird versucht, mit Gewalt und Terror alle westlichen Werte auszulöschen.

Solchen Ideologien hätten in einer „gebildeten Gesellschaft“ wesentlich geringeren Nährboden. Zwar seien sich seine Kollegen und er darüber im Klaren, dass mit den rund 200 Mädchen, deren Schulbesuch derzeit finanziell gesichert ist, nur ein bescheidener Anfang gemacht ist. Aber man werde in den Bemühungen weiter Mädchen zur Schule zu schicken, nicht nachlassen.