Ortsbeirat und Vereinsring begrüßen das neue Jahr Wichtige Vereinsarbeit

Die Ehrung der Besten mit Jonas Pauli (links, mit Scheck), Elke Schäfer (Mitte) und Dennis Langner. Bild: Jeannette Faure

Bergen-Enkheim (jf) – Zum Neujahrsempfang hatten der Ortsbeirat 16 und der Vereinsring Bergen-Enkheim ein buntes Programm zusammengestellt, das im großen Saal der Stadthalle gut ankam. Die Stadtkapelle Bergen-Enkheim begrüßte die Gäste musikalisch, bevor Beatrix Müller-Mamerow, Vorsitzende des Vereinsrings, und Dr. Alexandra Weizel, Ortsvorsteherin, ans Mikrofon traten und die Gäste begrüßten. Mehr als 60 Vereine in Bergen-Enkheim tragen viel dazu bei, dass sich die rund 18.000 Einwohner wohlfühlen.

Der Chor Liederlust unter der Leitung von Veronika Bloemers trug bekannte Weisen vor. In seinem Grußwort bezeichnete der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Christoph Rosenbaum (Grüne) den Ortsbeirat als ein wichtiges Bindeglied zwischen Bürgern und Verwaltung. Nicht alles in der Politik gelinge, es gehe jedoch auch darum, positive Botschaften besser zu vermitteln. „Eine rechtsextreme Partei zu wählen ist selbstzerstörerisch“, bemerkte Rosenbaum. Mit 50.000 Beteiligten setzte die Demonstration am 20. Januar gegen AfD und Rechtsruck ein Zeichen. „So muss es weitergehen“, sagte der Stadtverordnetenvorsteher.

Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) verwies in seinem Grußwort auf die hervorragende Tätigkeit der Rettungs-, Sicherheits- und Reinigungsdienste und lobte deren Einsatz. „In den vergangenen Monaten lief viel gut“, sagte er im Hinblick auf Menschen, die auf der Straße die Demokratie verteidigen. „Demokratie lebt von der Begegnung, die Menschen treffen sich in den Vereinen. Das ist wichtig.“ Erfreulich sei, dass das Riedbad saniert werde. Das sei einer Kooperation vieler Partner zu verdanken und eine Erfolgsgeschichte.

Kaweh Mansoori (SPD), stellvertretender Ministerpräsident in Hessen, erzählte eine persönliche Geschichte. In Gießen 1988 als Kind von aus dem Iran Geflüchteten geboren wisse er, was Migrationshintergrund bedeutet. „Viele Menschen in dieser Stadt wissen das auch.“

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Es sei ihm schwergefallen, sein Bundestagsmandat aufzugeben und es gegen das Ministeramt in der Landesregierung einzutauschen. „Politik ist nicht zum Verwalten da, sondern sie soll das Leben besser machen“, sagte Mansoori.

Anschließend begeisterte die Minigarde des Karnevalvereins Enkheim, trainiert von Elke Schäfer und Yvonne Planz. Schäfer wurde als Trainerin der Tanzgarden des Karnevalvereins mit einem Scheck über 500 Euro in der Mannschaftswertung der Besten geehrt. Einzelauszeichnungen mit je 125 Euro erhielten Dennis Langner von der Stadtkapelle Bergen-Enkheim und Jonas Pauli vom Roten Kreuz.

Ein bisschen schade war, dass es mit dem Ton haperte, als drei Schelmenspieler einen Sketch über Kalorien im Bier zum Besten gaben.

„Was wäre die Welt ohne Vereine, was wären die Vereine ohne die Ehrenamtlichen“, stellte Beatrix Müller-Mamerow an den Anfang ihrer Ansprache. Vereine seien der Kitt der Gesellschaft. Wenn Geflüchtete in Vereinen Verantwortung übernehmen, könne Integration gelingen.

In Bergen-Enkheim gäbe es viele Feste, die Bewohner und ihre Gäste feierten gerne. „Die vielen Vorschriften und hohe Sicherheitsstandards sowie hohe Kosten drücken die Vereine. Kann man nicht mit der Tourismus und Congress GmbH kooperieren und Ausrüstungen wie Poller gemeinsam nutzen?“, regte Müller-Mamerow an.

Ortsvorsteherin Alexandra Weizel blickte auf ein gutes Jahr zurück. Für 2024 wünschte sie sich die Fertigstellung des Schelmenburgplatzes. Außerdem verkündete sie die Einrichtung eines Jour fixe mit Ortsbeirat und Vereinsring.

Zum Schluss erinnerte sie an die drei Siebe des Sokrates: Bevor jemand über einen anderen spricht, soll er seine Gedanken durch die Siebe Wahrheit, Güte und Notwendigkeit filtern. Um sich das zu merken, waren auf den Tischen Bänder und Perlen verteilt. Da konnte sich jeder eine eigene Gedächtnisstütze basteln.