„Die Gelassenheit der Menschen beeindruckt mich. Und die vielen Angebote, die erstaunlich sind und zum Nachdenken anregen“, sagte Tina, die ihr viereinhalb Monate altes Töchterchen Maya im Arm hielt und sich am Seifenblasenfächer versuchte. Zum Festival unter dem Motto „Was wollen wir leben?“ erschien sogar erstmals ein Pier F-Magazin. „Ab 2017 wollen wir regelmäßig ein Nachhaltigkeitsmagazin – selbstverständlich auf Recyclingpapier gedruckt – herausgeben und darin über unsere zahlreichen Projekte informieren“, erklärte Pier F-Gründerin Susanne Petry.
Seit gut einem Jahr arbeiten Petry und inzwischen zehn weitere Kreative auf 450 Quadratmetern im Gebäude einer ehemaligen Autoverwertung mit tollem Blick vom halbrunden Konferenz- und Veranstaltungsraum, dem „Grünen Salon“, über den Main hinüber zur Europäischen Zentralbank. Die Räumlichkeiten wurden in den vergangenen Monaten saniert – und mit erstaunlichen Produkten ergänzt. Schallabsorbierende Decken, Kunstwerke, Fußböden. Putz, der Gerüche schluckt. Teppiche aus recyceltem Autoglas. Vorhänge aus PET-Material. Energieeffiziente Kühldecken. Alles nachhaltige Entwicklungen. Das Spektrum ist weit gefächert, reicht von Architektur mit Strohballen über neue Formen der Mobilität bis hin zur grünen Informationstechnik.
Ökolabel-Award wurde erstmals verliehen
Erstmals wurde der Ökotabel-Award verliehen. Aus 554 Nominierungen erhielten in vier Kategorien die Sieger Urkunden: Den Regio Award bekam das Architekturbüro Rook Frankfurt für das Strohballen-Haus; den Produkt Award das Unternehmen Ökobon, Aindling (Bayern), für eine Thermo-Kassenrolle mit Lebensmittelzulassung; der Online Award wurde an die Triodos Bank Frankfurt für nachhaltiges Banking, erklärt in einem gut verständlichen Film, vergeben; der Innovation Award ging an das Getränke-Betriebssystem Premium, Hamburg, dessen Mitarbeiter ökologisch, sozial und fair agieren. Recycling ist ein großes Thema. Das aus alten PET-Flaschen wieder neue hergestellt werden können, weiß jeder. Aber das aus zerbrochenen Autoscheiben Teppich produziert wird, ist schon erstaunlich. Apropos Auto: Auf der von Pier F genutzten Fläche im Gebäude gibt es auch eine Theke. „Daraus wird noch eine Hommage an die Autoverwerter, die Familie Manke“, erklärte Susanne Petry. Ein paar kleine Autoteile – frisch poliert – sind schon im Regal platziert.
Eine Fotoausstellung zeigt Bilder, die vor 20 Jahren am Osthafen entstanden sind, und stellt sie Fotografien vom selben Ort heute gegenüber. Die Veränderung wird überdeutlich. Sowohl die Mankes als auch der heutige Hauptmieter, die Maschinenvermietung GS Miet, unterstützen das Thema Nachhaltigkeit. Mehr dazu erfahren Interessierte unter www.pier-f.de