Instrumentalverein spielt 5. Symphonie von Mendelssohn Bartholdy Abschluss der Feiern zum Reformations-Jubiläum

Der Instrumentalverein Darmstadt unter der Leitung von Mihail Katev spielt im Gottesdienst die 5. Symphonie von Felix Mendelssohn Bartholdy. Foto: p

Roßdorf (st) – Die evangelische Kirchengemeinde Roßdorf erinnert auf unterschiedliche Weise an den Ursprung der Reformation: mit kulinarischen Luther-Essen, mit Musicals über Katharina von Bora und der Person Martin Luthers, mit musikalischen Highlights, mit ortsgeschichtlichen und übergreifenden historischen Darstellungen in dem Gemeindebrief, sowie in ökumenischen Vorträgen und Veranstaltungen.

Zum Abschluss der Jubiläumsfeiern findet am 31. Oktober um 11 Uhr in der evangelischen Kirche Roßdorf ein Festgottesdienst mit parallelem Kinder-GoSpecial zum 500. Reformationstag statt.

Der Instrumentalverein Darmstadt unter der Leitung von Mihail Katev spielt die 5. Symphonie von Felix Mendelssohn Bartholdy innerhalb des Gottesdienstes.

Mendelssohns Symphonie wird auch als Reformationssymphonie bezeichnet, weil er sie 1829/30 von sich aus zum 300-jährigen Andenken an die Confessio Augustana (das Augsburger Bekenntnis) schrieb. Die Confessio Augustana war von Philipp Melanchthon, dem Kollegen Luthers in Wittenberg, formuliert worden. Die im Reichstag vertretenen lutherischen Fürsten verlasen dieses Bekenntnis vor dem Kaiser und den übrigen Fürsten. Mendelssohn hat im vierten Satz seines Werkes den Choral Luthers „Ein feste Burg ist unser Gott“ vertont. Der Großvater des mit sieben Jahren getauften Felix Mendelssohn Bartholdy war der bekannte Philosoph der Aufklärung jüdischen Glaubens, Moses Mendelssohn. In der Symphonie finden sich deshalb zwei musikalisch-religiöse Wurzeln –jüdische und christliche Melodien. Die Symphonie wird so ein Beispiel für Toleranz und Integration, zeigt aber auch wie konfliktreich der religiöse Wandel in einem Menschen wirkt und wie hilfreich und tröstlich der Bezug eines jeden Menschen zu Gott ist. Das war ebenso die Grunderfahrung von Martin Luther, der auf der Suche nach dem gnädigen Gott das Evangelium der Bibel neu entdeckte. Der Blick zurück ist für unsere Gegenwart wichtig. Die Vorsprachlichkeit der Musik kann dazu beitragen, die Beziehung zwischen Gott und Mensch neu zu entdecken und zu pflegen. Zum Zweiten zeigt die historische Erinnerung auf, dass auch heute Integration bereichernd wirken und gelingen kann.