Vom Winde gedreht Bewegliche Skulpturen sollen in Fechenheim einziehen

Sie bringen Silke Wagners Windspiele nach Fechenheim: Jessica Beebone, Kulturamt, Ursula Brünner, Stadtplanungsamt, Gilbert Mayr, Stadtplanungsamt, Ute Scharnberg, Kernbereichsmanagemant, und Heike Kuhn, Stadtplanungsamt (von links). Foto: sh

Fechenheim (sh) – Nach der Umgestaltung von sechs Stichstraßen zwischen Leinpfad und der Straße Alt-Fechenheim sollen nun die bereits in der Planung vorgesehenen Kunstwerke die Straßen aufwerten. Künftig sollen sich sechs Windspiele von Silke Wagner am Leinpfad drehen.

Die Lappen-, Plessen-, Löhnung- und Leinwebergasse sowie die Straße Am Mainbörnchen wurden bereits durch das Bund-Länder-Förderprogramm „Aktive Kernbereiche“  erneuert und einheitlich gestaltet, um ein harmonisches Bild zu erzeugen, die Ankergasse steht noch an. „Alle Gassen haben nun die gleiche Ausführung mit roten Betonsteinen, die in eine Basaltpflasterung münden“, erläuterte Heike Kuhn vom Stadtplanungsamt in der jüngsten Ortsbeiratssitzung. Ebenso gibt es in den Gassen jetzt eine einheitliche Beleuchtung.

In einem zweiten Schritt sollen Kunstwerke folgen – optische Zielpunkte auf Höhe des Leinpfads, die Besonderheiten des Orts aufnehmen und zugleich verkehrssicher und langlebig sein sollen. Keine leichte Aufgabe, vor allem in Anbetracht der räumlichen Enge, wissen die Planer.

Stadt Frankfurt ermittelt die richtigen Kunstwerke im Wettbewerb

Um die richtigen Kunstwerke dafür zu finden, hatte die Stadt Frankfurt zu einem Wettbewerb eingeladen. Vorgabe für die Künstler sei gewesen, sich mit dem Stadtteil auseinanderzusetzen, erklärte Jessica Beebone vom Kulturamt der Stadt Frankfurt. Vier Künstler reichten ihre Vorschläge bei der Jury ein. Von mutigen Großskulpturen über farbige Fahnenmasten bis zu antik anmutenden Betonskulpturen reichte die Palette.

Den Zuschlag erhielten am Ende schmiedeeiserne Windspiele, deren Motive Besonderheiten der Gassen aufnehmen, die sie zieren. „So zeigt das Windspiel an der Lappengasse zwei Posthörner, da sich dort einmal das Postamt befand. Am Mainbörnchen sind zwei Tropfen zu sehen, da das Wort Born für Quelle steht“, erklärte Beebone.

Silke Wagner hat Erfahrung mit Kunst im öffentlichen Raum

Die Schöpferin der Windspiele ist Künstlerin Silke Wagner, die in Frankfurt lebt und arbeitet. Sie sei die erfahrenste Teilnehmerin des Wettbewerbs gewesen und widmet sich gerne politisch-historischen Themen, führte Beebone aus. Wagner sammelte bei der Jury mit der Beweglichkeit ihrer Kunstwerke reichlich Pluspunkte. „Allein durch den Luftzug der vorbeifahrenden Straßenbahn werden sich die Windspiele mittels Kugellager drehen“, sagte Beebone und ergänzte: „Es hat etwas Poetisches, den Wind aufzugreifen.“ Umgesetzt werden die Objekte in Zusammenarbeit mit einem Kunsthandwerker, der Schmiedeeisen herstellt.

Als nächstes werden die geeigneten Standorte für die rund drei Meter hohen Windspiele gesucht. Da gilt es beispielsweise Rettungswege freizuhalten. Denkbar sei, die Masten für die Windspiele in Bodenhülsen einzulassen, damit man sie dann im Bedarfsfall herausnehmen kann. Die geschätzten Kosten für die Kunstwerke belaufen sich auf rund 115.000 Euro. Bis sich die sechs Windspiele in Fechenheim drehen, wird voraussichtlich rund ein halbes Jahr vergehen.