Ortsbeirat 11 feiert Jahresempfang im Licht- und Luftbad Riederwald Das Gremium bleibt dran

Mike Josef beim Jahresempfang des Ortsbeirats 11. Bild: sh

Riederwald (sh) – Zum Jahresempfang hatte der Ortsbeirat 11, zuständig für Fechenheim, Seckbach und den Riederwald, an einem der heißesten Tage in das Licht- und Luftbad Riederwald eingeladen, wo es glücklicherweise schattige Plätze gab. Der Veranstaltungsort kam nicht von ungefähr, denn dort gab es direkt ein Jubiläum zu feiern: Der Abenteuerspielplatz Riederwald wird 50 Jahre alt. Im Anschluss an die politische Veranstaltung stürmten dann auch sogleich zahlreiche Kinder die Rasenfläche und feierten das Kinderkulturfestival des Abenteuerspielplatzes – mit Hüpfburg, Bullenreiten, Rollenrutsche und allem, was dazugehört.

Doch zunächst hatten die Erwachsenen das Wort. Den Auftakt machte Ortsvorsteher Werner Skrypalle, der eine Zusammenfassung der Themen vorstellte, mit denen sich das Gremium beschäftigt hat und die zum Teil auch immer noch aktuell sind. Der Bau des Riederwaldtunnels ist ein solches Thema. „In Sachen Lärmschutz für die Pestalozzischule scheinen wir auf einem befriedigenden Weg zu sein, dennoch fordern wir weiterhin die Einhausung der Autobahn 661“, erklärte Skrypalle. Auch mit der geplanten Nordmainischen S-Bahn befassen sich die Stadtteilparlamentarier. Sie wünschen sich eine Info-Veranstaltung seitens der Deutschen Bahn, denn für den Bau der S-Bahn-Strecke sollen Kleingärten des Kleingartenbauvereins Ostend im Riederwald wegfallen, für die es wohl keine Ersatzfläche gebe. In Sachen Parkanlagen und Grünflächen gebe es „Plus und Minus“, wie Skrypalle es formulierte. Während die Umgestaltung des Heinrich-Kraft-Parks laufe, die Wegesanierung im Huthpark fast abgeschlossen und der Spielplatz an der Bodenseestraße in Arbeit sei, herrsche auf dem Lohrberg in den Sommermonaten immer noch Verkehrschaos. Auch da bleibt der Ortsbeirat dran – ebenso wie an der Beschattung und Begrünung des Atzelbergplatzes. Leider mahlen die politischen Mühlen oft langsam. „Anwohner und Einrichtungen waren die Hinhaltetaktik leid und haben Initiativen gegründet. Die Stadtverordnetenversammlung hat nun den Etatantrag für Beschattungselemente auf dem Atzelbergplatz aufgenommen“, sagte Skrypalle.

Besorgniserregend sind die vermehrten Absagen von Straßenfesten aufgrund gestiegener Kosten, die die Vereine nicht mehr stemmen können. „Werden die Ehrenamtlichen vergrault. bleibt die Lebendigkeit auf der Strecke und die Stadtteile veröden. Da muss die Stadt entgegenwirken“, mahnte Skrypalle.

Lesen Sie weiter auf Seite 2

Auch Hausherr Michael Paris, Vorsitzender des Vereins Abenteuerspielplatz Riederwald, weiß Engagement zu schätzen: Drei Abenteuerspielplätze – Riederwald, Günthersburgpark und Colorado Park –, Spielmobile, Hafenpiraten, Main- und Opernspiele – an Programm mangele es dem Verein nicht, jedoch an Helfern. Vor allem Fahrer für die Spielmobile würden dringend gebraucht. Doch er blicke optimistisch in die Zukunft, sagte Paris, der sich zur Feier des Tages ein rotes Jackett angezogen hatte. Paris blickte zurück, als er mit 15 Jahren in der Falken-Gruppe erkannte, dass Brettspiele für Jugendliche langsam ausgedient hatten. So wurde sie Idee geboren, einen Abenteuerspielplatz, auf dem Kinder und Jugendliche hämmern, bauen und werkeln können, im Riederwald zu etablieren. So nahm die Erfolgsstory ihren Lauf.

Das Grußwort der Stadtverordnetenversammlung kam von Christoph Rosenbaum, der auf die zurückliegenden Feierlichkeiten „175 Jahre Paulskirche“ Bezug nahm und daran erinnerte, dass Demokratie und Freiheit keine Selbstverständlichkeit seien. Beim demokratischen Miteinander käme auch der Ortsbeirat ins Spiel – als Bindeglied zwischen Bürgern und Stadtpolitik.

Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef betonte ebenfalls die wichtige Rolle des Ortsbeirats, der die Probleme der Bürger an Magistrat und Stadtverordnetenversammlung weitergibt. Trotz des feierlichen Anlasses wirkte das Stadtoberhaupt bedrückt. Auf den Grund dafür kam er direkt zu sprechen: Kamerad Marcel, Brandmeister und Rettungssanitäter der Feuerwehr Frankfurt, ist an Leukämie erkrankt und braucht eine Stammzellenspende. Am Tag des Jahresempfangs fand eine große Registrierungsaktion in allen Feuerwehrstationen der Stadt statt – dafür hatte Josef die Schirmherrschaft übernommen und machte sich nach seiner Ansprache sogleich auf den Weg, um sich selbst registrieren zu lassen.