Musikgenuss, der alle Menschen anspricht Volkslieder aus aller Welt an der Harfe und mit Gesang

Samira Memarzadeh (links) und Jessica Poppe haben Volkslieder aus aller Welt für Harfe und Gesang arrangiert. Ihr Konzert „Folksong Hommage“ findet im „Cult fee“ statt. Foto: p

Fechenheim (sh) – Samira Memarzadeh und Jessica Poppe studieren an der Musikhochschule Frankfurt. Samira Memarzadeh spielt Konzertharfe, Jessica Poppe ist Mezzosopranistin. Als Duo präsentieren die beiden jungen Frauen am Freitag, 20. April, um 20 Uhr, eine „Folksong Hommage“ im Café „Cult fee“, Alt-Fechenheim 80.

Die beiden Musikerinnen kennen sich zwar von ihrer Bachelor-Studienzeit in Freiburg, aber ihre Freundschaft und ihr gemeinsames Projekt sind erst in Frankfurt zustande gekommen. „Als wir uns vor einem Jahr zum ersten Mal auf einen Kaffee getroffen haben, ist bereits die Idee entstanden, gemeinsam zur klassischen Musik etwas Besonderes zu machen“, erklärt die 26 Jahre alte Samira Memarzadeh. So haben die beiden Musikerinnen Volkslieder aus aller Welt für Harfe und Gesang bearbeitet. „Schon in der Antike und im Mittelalter haben sich Barden beim Singen an der Harfe begleitet“, sagt Memarzadeh.

Zuhörer im Café „Cult fee“ können sich mit den Musikstücken identifizieren

Sich den folkloristischen Weisen zu widmen, hat die beiden Musikstudentinnen deswegen gereizt, weil sich die Menschen gut mit diesen Musikstücken identifizieren können. „Volkslieder funktionieren über Grenzen hinweg, weil die besungenen Gefühle universell sind. Es gibt Schlaflieder, Trinklieder, mal geht es um Liebe, mal um Heimat, um Trauer und Hoffnung“, führt die 25 Jahre alte Jessica Poppe aus. „Gerade wenn es in der Welt so viele Konflikte gibt, können uns Volkslieder daran erinnern, dass wir alle Menschen sind. Musik hat zudem die Kraft, zu versöhnen“, erklärt Samira Memarzadeh.

Samira Memarzadeh und Jessica Poppe haben auch schon spontan im Zug musiziert

Musik zu machen, die alle Menschen anspricht, liegt den beiden am Herzen. Da packt Samira Memarzadeh auf Zugreisen auch schon mal im Speisewagen die Harfe aus – Jessica Poppe hat ihre Stimme ja immer dabei – und dann wird zur Freude der Fahrgäste, die begeistert ihre Mobiltelefone zücken und mitfilmen, musiziert.

Bei ihren Recherchen zu Volksliedern aus aller Welt sind die beiden Musikerinnen auf wahre Schätze gestoßen. Und sie fanden es spannend, herauszufinden, wie die Themen der Lieder in unterschiedlichen Ländern sprachlich umgesetzt werden. „Bei einem spanischen Liebeslied werden zum Beispiel die Haare und die Augen der Frau beschrieben. Bei einem mazedonischen Lied wird der Zuhörer Zeuge, wie sich zwei Liebende unterm Sternenhimmel bei den Händen halten“, sagt Poppe und Memarzadeh ergänzt: „Auch der Baum taucht in vielen Stücken immer wieder auf – Bäume geben Kraft und spenden Trost. Die Musik sagt viel über die Kultur anderer Länder aus.“

Für „Folksong Hommage“ wurden Volkslieder neu arrangiert

Ziel ihres Projekts „Folksong Hommage“ ist es, eine Schnittstelle zwischen klassischer Musik und folkloristisch-improvisatorischen Melodien zu schaffen. Da die Volksweise oft recht kurz seien, hat das Duo musikalische Verzierungen eingearbeitet, für die Melodien mehrstimmige Sätze kreiert und an der Begleitung gefeilt – also die Lieder neu arrangiert. „Man kann aus jedem Stück etwas rausholen“, weiß Jessica Poppe. Das sei nicht immer einfach gewesen. An manchen Stücken hätten sie stundenlang rumgetüftelt. Doch die schwierigste Aufgabe sei gewesen, eine Auswahl für das Konzert aus den vielen schönen Liedern zu treffen, auf die Poppe und Memarzadeh gestoßen sind.

Die Zuhörer erwartet am 20. April bei „Folksong Hommage“ eine musikalische Reise durch Südeuropa, Großbritannien und den Balkan.