Ortsverein bleibt vorerst bestehen Vorstand der Awo Fechenheim tritt zurück

Anita Lyschik (links) und Sigrid Weber legen ihr Amt als Vorsitzende der Awo Fechenheim nieder. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Der Vorstand des Awo-Ortsvereins, Anita Lyschik und Sigrid Weber, tritt zum 30. Juni zurück. Eine Nachfolge ist nicht in Sicht, aber der Verein soll dennoch bestehen bleiben. Die Kasse wird nach der Prüfung Ende dieses Monats dem Awo-Kreisverband übergeben. Der Awo-Grillabend, der normalerweise immer im August stattfindet, wird vorgezogen und am kommenden Samstag, 23. Juni, in der Kastanie gefeiert.

„Ich bedaure es sehr, dass ich nicht mehr für den Vorsitz kandidieren kann“, sagt Anita Lyschik, die ihr Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegt. Und für eine Einzelperson sei die Leitung des Ortsvereins zu viel, sagt Lyschik im Hinblick auf ihre Vorstandskollegin Sigrid Weber. Neben ihren Funktionen als Vorsitzende oblagen den beiden auch die Ämter des Schriftführers und des Kassierers.

Beim Awo-Ortsverein Fechenheim blieben Neueintritte aus 

Das Jahresprogramm, das der kleine Ortsverein für seine rund 25 Mitglieder erarbeitet hat, war stets umfangreich. „Zwei Veranstaltungen pro Monat gab es. Die wollen vorbereitet werden“, erklärt Lyschik. Dann war man oft enttäuscht über den mangelnden Zuspruch. Am besten seien die Ausflüge angenommen worden, führt Lyschik aus – auch von Nicht-Mitgliedern. Aber die erhofften zusätzlichen Beitritte in den Verein blieben aus.

Für Berufstätige organisierte die Awo Fechenheim einen Stammtisch

„Wir haben vieles versucht, um Mitglieder zu werben. Zum Beispiel haben wir einen Stammtisch ins Leben gerufen, der an jedem letzten Mittwochabend im Monat in der ,Kastanie’ stattfindet, um ein Angebot für Berufstätige zu schaffen. Auch die Aktion ,Mein erster Schulranzen’ läuft toll. Neue Mitglieder kommen aber trotz allem nicht hinzu“, bedauert Lyschik. Sie vermutet als Grund dafür, die fehlende hauptamtliche Einrichtung, beispielsweise ein Awo-Kindergarten, im Stadtteil. „Viele können mit dem Namen Awo nichts anfangen“, sagt sie.

Sigrid Weber spricht von Differenzen mit dem Kreisverband

Sigrid Webers Entscheidung, den Vorsitz abzugeben, sei aufgrund von Differenzen mit dem Kreisverband beschleunigt worden, erläutert Weber. Sie hätte sich beispielsweise gewünscht, dass der Kreisverband dem Ortsverein mehr Vertrauen entgegengebracht hätte, damit der Verein eigenständig Spendenquittungen bis 100 Euro ausstellen könne. Henning Hoffmann, Verbandsreferent des Kreisverbands, bezieht dazu Stellung und betont, dass der Kreisverband dem Ortsverein nicht etwa misstraue, sondern die Spendenquittungen aus steuerrechtlichen Gründen selbst ausstellen müsse.

Ortsverband bleibt auch ohne Vorstand vorerst bestehen

Hoffmann gibt zudem bekannt, dass sich der Ortsverein mit dem Rücktritt des Vorstands nicht auflösen müsse. „Es kommt hin und wieder vor, dass Ortsvereine zeitweise keinen Vorstand haben. Es gilt nun, eine Lösung zu finden“, sagt Hoffmann. Formal könne ohnehin nur der Kreisverband entscheiden, ob ein Ortsverein aufgelöst wird, erklärt der Verbandsreferent. So soll der Verein zunächst weiter bestehen. Die Mitgliedschaften bleiben erhalten.

Aktion „Mein erster Schulranzen" soll bestehen bleiben

Wie Lyschik ergänzte, soll es auch den Stammtisch weiterhin geben und ebenso soll die Aktion ,Mein erster Schulranzen’ in Fechenheim weitergeführt werden. Weitere Programmpunkte seien nicht geplant. Die Fechenheimer Vereinsmitglieder können zwar jederzeit an Aktionen anderer Awo-Ortsvereine teilnehmen, viele haben aber kein Auto und ohne ist der Weg in den Riederwald oder nach Bergen-Enkheim beschwerlich. Ein positives Signal sendet die Fechenheimer SPD. Deren Vorstandsmitglied Jan Klingelhöfer sagt zu, mit seinem Vorstand unterstützend mitzuwirken, die Durststrecke zu überwinden. „Die Awo wird gebraucht“, sagt er.