Umweltdezernentin Heilig startet vierwöchige Projektstudie Frankfurt ist kein Aschenbecher

Promoterinnen klären derzeit am Mainufer Raucher über die Gefahren von Kippen auf. Foto: Stadt Frankfurt/p

Frankfurt (red) – Die achtlos weggeworfene Zigarettenkippe vor dem Eingang eines Geschäftes auf der Zeil, Kippen auf dem Weg vom Paulsplatz zur Berliner Straße, schwimmende Filter im Main oder ein „Meer“ von Zigarettenkippen zu Füßen einer Bank am Mainufer: Laut Weltgesundheitsorganisation werden zwei Drittel aller Zigarettenkippen auf den Boden geworfen.

Für Umweltdezernentin Rosemarie Heilig ist das nicht hinnehmbar: „Zigarettenkippen lösen sich nicht einfach in Luft auf, wenn man sie wegwirft. Sie brauchen lange, bis sie sich zersetzen. Das Müllproblem ist dabei das eine, das andere: Im Filter bleibt alles hängen, was nicht in die Lunge soll. In ihm schlummert ein gefährlicher Mix aus einer Menge von Giften wie Blei, Cadmium und Arsen. Wenn diese Stummel dann auf der Straße oder im Gras liegen, werden die Giftstoffe mit dem nächsten Regen ausgewaschen – und landen in der Umwelt. Eine Kippe kann bis zu 40 Liter Wasser verschmutzen. Vielen Rauchern ist das Problem offenbar einfach nicht bewusst“, sagte die Umweltdezernentin bei der Vorstellung des Projekts „Frankfurt ist kein Aschenbecher“ am Sachsenhäuser Mainufer.

Dort ist einer von drei Projektstandorten, an denen das Verhalten von Rauchern untersucht wird. „Wir wollen herausfinden, wie wir Raucher erreichen können. Ist es eine bestimmte Art der Ansprache oder helfen Infos darüber, was eine Zigarettenkippe im Boden oder im Wasser anrichten kann“, erklärt die Leiterin der Stabstelle Sauberes Frankfurt Claudia Gabriel. Die Standorte wurden sorgfältig ausgewählt: Zwei Parkbänke an jedem Standort direkt am Mainufer: Am Eisernen Steg und unter der Untermainbrücke auf der Sachsenhäuser Seite, sowie im Hafenpark. Allesamt regelrechte Kippenmüll-Hotspots, erklärt Gabriel.

Auffällige grüne Plakate und Aufsteller sollen hier die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich ziehen und humorvoll über das Problem informieren. Außerdem sind Promoter während der Projektphase bis 27. Juli immer freitags und samstags unterwegs, die Raucher befragen. Als weiteren Teil des Projektes werden sie Taschenaschenbecher verteilen.

Kippenstummel gehören in den Müll, nicht in die Natur

„Einmal pro Woche werden wir die Zigarettenkippen an den Standorten zählen und einsammeln. So können wir am ehesten die Wirkung der Schilder, der Aschenbecher und der persönlichen Ansprache beurteilen“, erklärt Gabriel. Die Ergebnisse der Monitorings und aktuelle sowie allgemeine Infos über die Aktion werden online auf http://www.cleanffm.de veröffentlicht. Frankfurts Sauberkeitskampagne wird das Projekt begleiten, unterstützt wird es von der Philipp Morris GmbH: „Wir müssen jetzt handeln: Mehr Aufklärung und Aufmerksamkeit helfen definitiv dabei, den Abfall – die Zigarettenkippen – dorthin zu bringen, wo sie hinsollten: In den Müll und nicht in unsere Umwelt“, sagt Katrin Niethammer, Leiterin Sustainability bei Philip Morris.

„Auf Zigarettenschachteln wird vor den gesundheitlichen Risiken durchs Rauchen gewarnt. Wir möchten für die Schäden sensibilisieren, die die Kippen in der Umwelt anrichten. Das Projekt ,Frankfurt ist kein Aschenbecher’ wird uns dabei helfen“, sagt Umweltdezernentin Heilig.