Vereine erholen sich langsam von Corona „Frankfurt ist eine Sportstadt“

In der Sportstadt Frankfurt gehen die Mitgliederzahlen in den Vereinen wieder nach oben. Roland Frischkorn (Vorsitzender Sportkreis, von links), Georg Kemper (Stadt Frankfurt) und HTHC-Geschäftsführer Malte Neumann bei der Bilanz-Konferenz. Bild: Zöllner

Höchst (iz) – Es geht wieder aufwärts mit den Frankfurter Sportvereinen. Die Corona-Pandemie hatte fast alle Vereine ziemlich gebeutelt, Mitglieder traten aus, es kamen keine neuen hinzu. Doch jetzt verzeichnen die Turn- und Sportvereine wieder Mitgliederzuwächse, berichtet Roland Frischkorn, Vorsitzender des Sportkreises, bei der Bilanz-Konferenz beim Höchster Tennis- und Hockey-Club (HTHC).

„Die Mitgliederentwicklung in unserer Stadt macht mich stolz und zeigt deutlich, dass wir mit unserer Arbeit und unseren vielfältigen Projekten und Veranstaltungen die Menschen für den Sport erreichen und begeistern können“, sagt Frischkorn. Der Sportkreis Frankfurt konnte mit dem Stand vom Januar dieses Jahres einen Zuwachs von 12,3 Prozent gewinnen und hat damit nun 292.707 Mitglieder. Zur vergangenen Mitgliedererhebung sind das rund 32.000 mehr, damit führt der Sportkreis die Liste der mitgliedsstärksten Sportkreise in Hessen an.

Frischkorn setzt seine Hoffnung in den künftigen Oberbürgermeister Mike Josef (SPD), der bereits angekündigt hatte, dass er das Sportdezernat übernehmen wolle. Georg Kemper, Leiter der Stabsstelle Sportberatung und -repräsentation der Stadt, wertet das Zeichen von Josef, das Sportdezernat zur Chefsache zu machen, ebenfalls positiv: „Es ist wichtig für Frankfurt, weiterhin mit den Vereinen die Entwicklung voranzutreiben.“ Frischkorn betont: „Frankfurt ist eine Sportstadt. Eine Weiterentwicklung des Sports funktioniert nur, wenn die Infrastruktur wächst.“

Allein aus 410 Sportarten können die Frankfurter wählen, um aktiv zu sein. Er stellt klar, dass es Zeit wird für die Multifunktionshalle, die in Frankfurt seit 23 Jahren im Gespräch ist. „Bei jedem Neubau einer Schule sollte eine Dreifeldsporthalle berücksichtigt werden. Denn Synergien und Kooperationen sind wichtig. In Frankfurt gibt es nur noch eine Fläche, die für den Sport entwickelt werden kann. Da sind die Vereine umso mehr gefragt“, sagt der Sportkreisvorsitzende.

Der Ort der Konferenz ist bewusst gewählt, denn der HTHC stand kurz vor der Auflösung, bis 2018 die Mitglieder in ihrer Versammlung für eine gewaltige Investition in die Infrastruktur stimmten. Am Beispiel des HTHC könne man sehen, wie Sportentwicklung mit Stadt, Land und Verein funktionieren könne, sagt Frischkorn. Der Neubau der Tennishalle und des neuen Hockeyplatzes sorgte für eine Verdoppelung der Mitgliederzahlen, Tendenz weiter steigend, wie HTHC-Geschäftsführer Malte Neumann mitteilt.

Die Bauarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, die Investition in die Anlage mit Umbau, Sanierung und Erweiterung des Klubhauses geht noch weiter. Der Verein ist davon weggekommen, sich ausschließlich von Mitgliedsbeiträgen zu finanzieren und hat damit offensichtlich den Sprung geschafft. So hat sich der Verein laut Neumann auch Gedanken gemacht, wie man die passiven Mitglieder wieder mehr einbinden kann, die vielleicht nicht mehr die Schnelligkeit einer Sportart bewältigen. Daher plant der HTHC derzeit eine Boule-Anlage.

Frischkorn ist es wichtig, dass die Vereine sich trotz des positiven Trends nach oben weiterhin einfallsreich zeigen. „Ein gutes Beispiel für Mitgliedergewinnung sind etwa die Skyliners, die mit ihrem Projekt ,Basketball macht Schule# einen Zuwachs verzeichnen konnten“, sagt er.

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